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Die Gefahr eines Hackerangriffs auf Hamburgs Stromversorgung ist laut Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) durchaus real (Symbolbild).
  • Hacker haben die gesamte technische Kommunikation in der HAW lahmgelegt
  • Foto: imago/Pixsell

Umweltsenator Kerstan warnt: „Stromausfall durch Hacker keine Science Fiction“

Bei Hackerangriffen auf Kraftwerke denken viele zuerst an Action-Blockbuster aus Hollywood. Doch das Szenario ist ziemlich real – mehr als eintausend Attacken pro Tag muss etwa das Hamburger Netz aushalten. Im Krisenfall ist das Kraftwerk Dradenau besonders wichtig für Hamburgs Stromversorgung.

Dass ein Hackerangriff auf das Hamburger Stromnetz durchaus möglich sei, erzählte Umweltsenator Jens Kerstan am Freitag im Interview mit dem Radiosender „Hamburg Zwei“. Gerade durch den Angriffskrieg auf die Ukraine habe man gelernt, dass plötzlich Dinge möglich werden, mit denen vor wenigen Monaten noch niemand gerechnet habe, so Kerstan.

Umweltsenator Jens Kerstan warnt vor Hackerangriffen auf Hamburgs Stromnetz

Dabei kommt es schon jetzt zu zahlreichen Hackerangriffen auf Hamburgs Kraftwerke: „Ich kann jetzt keine Zahlen nennen, das möchte ich auch nicht, aber das ist schon eine Zahl im vierstelligen Bereich pro Tag.“ Zwar sei die Zahl seit dem Krieg in der Ukraine nicht gestiegen, das müsse jedoch nicht so bleiben.

Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) warnt vor Hackerangriffen auf Hamburgs Stromnetz. (Archivbild) picture alliance/dpa/Marcus Brandt
Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan
Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) warnt vor Hackerangriffen auf Hamburgs Stromnetz (Archivbild).

Für die Stromversorgung der Stadt sei laut Kerstan, gerade im Krisenfall, das Gas- und Dampfturbinenkraftwerk Dradenau wichtig, um die Versorgung mit Gas weiter zu gewährleisten. Bis voraussichtlich Ende Juli wird deshalb geprüft, wo schwimmende Flüssiggas-Terminals angelegt werden könnten.

Wegen der Explosionsgefahr von Flüssiggas (LNG) ist die Standortsuche jedoch schwierig, so Kerstan: „Je nachdem, wo man diese Plattform in den Hafen legt, bedeutet das durchaus, dass Industriegebiete, Raffinerien, teilweise sogar die Stromversorgung betroffen sind, so dass dann unter Umständen keine Schiffe in die Harburger Binnenhäfen gelangen könnten“, erklärt Kerstan bei „Hamburg Zwei“.

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Ein möglicher Platz für ein solches Terminal wäre in Moorburg, wobei das laut dem Umweltsenator noch nicht feststehe. Bisher müsse außerdem die Elbe gesperrt werden, wenn ein Tankschiff nach Hamburg einfährt. Die Hamburger Energiewerke, die für die Stadt prüfen, hätten jedoch ein positives Signal gesendet, so Kerstan: „Es ist also jetzt nicht ein Kriterium, welches man überhaupt nicht überwinden kann. Aber das gucken wir uns nochmal sehr genau an, und natürlich ist das auch ein Thema für den Wirtschaftssenator.“ (to)

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