Elektro-Revolution: Kommen jetzt die Lade-Laternen nach Hamburg?
Der E-Boom in der Hansestadt in ungebrochen – laut einer Studie steigen die Hamburger deutlich schneller aufs E-Auto um als im Bundesdurchschnitt. Ein großes Problem: E-Ladesäulen sind trotzdem immer noch ein rares Gut. Das soll sich ändern – mit einer ungewöhnlichen Methode.
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Der E-Boom in der Hansestadt in ungebrochen – laut einer Studie steigen die Hamburger deutlich schneller aufs E-Auto um als im Bundesdurchschnitt. Ein großes Problem: E-Ladesäulen sind trotzdem immer noch ein rares Gut. „Ubricity“, eine Tochtergesellschaft des Mineralölkonzerns Shell, will dieses Problem mit einer ungewöhnlichen Methode lösen und Straßenlaternen zu Ladestationen umrüsten.
„Der größte Vorteil ist, dass diese E-Ladesäulen keinen Platz wegnehmen“, sagte Alexander Reinhardt, Chief Operating Officer von „Ubricity“ am Donnerstag auf dem „Mobility Festival“ in der Hamburger Handelskammer. „Es sind auch keine Erdarbeiten nötig. Wir bauen lediglich die Tür aus, die jede Laterne hat, und installieren stattdessen den Ladepunkt. Das dauert nicht länger als ein bis zwei Stunden.“
E-Mobilität: Immer mehr E-Autos in Hamburg unterwegs
Laut Verkehrsbehörde sind inzwischen 48.661 E-Fahrzeuge in Hamburg zugelassen. Davon sind 11.267 reine Batterie-Elektrofahrzeuge, plus 25.116 Pkw mit Hybrid-Elektro-Antrieb und 12.278 von außen aufladbare Hybrid-Elektrofahrzeuge – und es werden immer mehr.
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Dem gegenüber stehen derzeit gerade einmal 1659 öffentliche Ladepunkte, im Schnitt müssen sich rund 18 Elektroautos einen davon teilen. Damit liegt Hamburg laut einer Studie der staatlichen KfW-Förderbank aber immerhin über dem deutschen Durchschnitt von 23 Fahrzeugen.
E-Mobilität: Straßenlaternen als öffentliche Ladepunkte
Straßenlaternen in Zweitnutzung als Ladepunkte könnten eine unkomplizierte Lösung für das Lade-Problem sein. Laut Reinhardt gibt es nur wenige, die nicht für einen Umbau in Frage kommen. „Die Laterne darf nicht an einem Radweg oder an der anderen Seite vom Bürgersteig stehen, muss genügend Leistung mitbringen und 24 Stunden am Tag betrieben werden“, sagte er.
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Die Ladepunkte haben zwar nur eine vergleichsweise geringe Leistung von 3,7 Kilowatt, das sieht Reinhardt aber nicht als Problem. „Die meisten Pkw stehen sowieso einen großen Teil des Tages herum“, sagt er, „diese Parkzeit kann dann auch intelligent zum Laden genutzt werden.“
Straßenlaternen als Ladepunkte – Gespräche in Hamburg
Derzeit gibt es rund 125.000 Laternen in Hamburg. „Wenn nur ein Prozent davon umgebaut werden könnte, würden wir einen ganzen Schritt vorankommen“, so Reinhardt. Derzeit sei das Unternehmen bereits in Gesprächen, unter anderem mit „hySolutions“. Die Firma arbeitet in Partnerschaft mit Hamburg an der Förderung der Elektromobilität.
„Alle sind sehr offen, viel aufgeschlossener als wir es gewohnt sind“, sagt Reinhardt.„Wahrscheinlich werden wir in Hamburg mal künftig ein, zwei Laternen auf einem halb-öffentlichen Gelände, also dem Parkplatz eines Geschäfts, präsentieren.“ Wann es soweit ist, sei noch unklar. Die Hansestadt wäre dann nach Berlin die zweite Stadt in Deutschland mit derart umgebauten Laternen.