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Visualisierung: So soll der Blick von der Dachterrasse des Elbtowers einmal aussehen.
  • Visualisierung: So soll der Blick von der Dachterrasse des Elbtowers einmal aussehen.
  • Foto: SIGNA Real Estate 

Umstrittenes Bauprojekt: Elbtower nimmt wichtige Hürde – Barbetreiber steht fest

Die Bauherren des Elbtowers melden einen weiteren Mieter, der einen langfristigen Vertrag für den umstrittenen Wolkenkratzer an den Elbbrücken unterzeichnet hat. Damit sind vor Baubeginn mehr als 30 Prozent der Flächen vermietet, was die Bürgerschaft als Bedingung für die Übergabe des Grundstückes festgelegt hatte.

Das irische Versicherungsunternehmen Aon, das weltweit 66.000 Mitarbeiter beschäftigt, hat einen Mietvertrag für die 7. und 8. Etage unterschrieben, teilt der Elbtower-Entwickler Signa Real Estate mit. „Das Gesamtpaket des Elbtowers hat uns überzeugt“, sagt Aon-Geschäftsführer Kai Büchter und lobt besonders die „Flying Gardens“, wie die begrünten Terrassen vor den Büros in den unteren Etagen genannt werden: „Diese eignen sich ideal für die Mittagspause oder kreative Outdoor Workspaces im Grünen über den Dächern der Stadt.“

Elbtower-Erbauer gibt weiteren Mieter bekannt

Aon wird seine 6300 Quadratmeter Bürofläche nach Fertigstellung des Towers im Jahr 2025 beziehen.

Der Elbtower von oben. Seine Dimensionen führen dazu, dass seine Stützpfähle tief in den nBoden getrieben werden müssen. SIGNA Real Estate 
Elbtower
Der Elbtower von oben. Gut zu sehen: die „Flying Gardens“, wie die Terrassen vor den unteren Büros genannt werden.

Weitere Mieter sind die Hamburg Commercial Bank (war vor ihrer Privatisierung die HSH) sowie die International Workplace Group (IWG), ein Anbieter von Co-Working-Flächen. Außerdem wird ein Hotel mit 191 Zimmern entstehen, das die Nobu-Gruppe betreiben soll, an der auch Hollywoodstar Robert de Niro beteiligt ist.

Die Nobu-Gruppe wird auch die geplante 240 Quadratmeter große Aussichtsplattform und die 900 Quadratmeter große Bar auf der 55. Etage betreiben, berichtet das Hamburger Abendblatt. „Die 55. Etage wird öffentlich zugänglich sein. Jeder kann dort hoch und diese unglaubliche Aussicht, die einmalig für Hamburg sein wird, erleben“, sagte Signa-Immobilienchef Timo Herzberg der Zeitung. Für den Blick bezahlen müssen Hamburger aber möglicherweise: Entweder soll der Zutritt zur Aussichtsplattform kostenlos oder an ein Ticket für die Auffahrt und einem Getränk in der Bar gekoppelt sein, so Herzberg.

Darüberhinaus seien bereits weitere Mietverträge unterschrieben, wie Signa Real Estate bekannt gibt. Hinter der Signa Real Estate steht der österreichische Investor René Benko, zu dessen Immobilien-Imperium auch das Alsterhaus, das KaDeWe und das Chrysler-Building in New York gehören.

Elbtower erfüllt weitere Bedingung der Bürgerschaft

Die Baugenehmigung für das Hochhausprojekt ist bereits erteilt, mit der erfüllten Vorvermietungsquote steht nun auch der Grudnstücksübergabe nichts mehr im Weg. Um die Jahreswende 2022/2023 sollen die Bauarbeiten für den 245 Meter hohen Büro-Hotelturm beginnen, der nach seiner Fertigstellung das dritthöchste Gebäude Deutschlands sein wird (höher ist der Commerzbank Tower in Frankfurt mit 259 Metern).

Die erworbene Fläche ist Teil des Rahmenplans Stadteingang Elbbrücken. (Visualisierung) GMP Architekten
Elbtower von oben (Visualisierung)
Eine Visualisierung des Stadteingangs Elbbrücken. Auf der linken Seite ist der Elbtower zu sehen.

Dabei sind längst nicht alle Hamburger erfreut über das alles überragende „neue Wahrzeichen“, das der britische Stararchitekt David Chipperfield entworfen hat – die schieren Ausmaße sorgen auch für Entsetzen. St. Katharinen-Pastor Frank Engelbrecht etwa erklärte im „Abendblatt“: „Dieses Stück Dubai passt nicht nach Hamburg. Das Leben in der Stadt geschieht auf Augenhöhe und nicht auf Aussichtsplattformen.“ Der Entwurf habe mit dem hanseatischen Lebensgefühl nichts zu tun.

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Die Linken in der Bürgerschaft haben von Anfang an den „Gigantismus“ des Projektes angeprangert.

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