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  • Bislang sind in Hamburg 750 aus der Ukraine geflüchtete Kinder für die Schule angemeldet worden (Symbolfoto).
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Ukrainische Schüler in Hamburg: Wie sehr sollen sie integriert werden?

Tausende ukrainische Kinder werden bald in Hamburg zur Schule gehen. Doch es gibt unterschiedliche Auffassungen, wie sehr sie in Deutschland integriert werden sollen. So spricht sich die ukrainische Generalkonsulin dagegen aus, sie allzu sehr in den deutschen Unterricht einzubinden.

Bislang sind in Hamburg 750 aus der Ukraine geflüchtete Kinder für die Schule angemeldet worden. Die Schulbehörde rechnet damit, dass es aber insgesamt 4000 schulpflichtige Kinder aus der Ukraine derzeit in Hamburg gibt. „Wir werden zusätzliche Klassen aus dem Boden stampfen“, kündigte Schulsenator Ties Rabe (SPD) an. 

Ukrainische Schüler sollen in Vorbereitungsklassen unterrichtet werden

Wie der Unterricht dann aber konkret gestaltet wird, daran scheiden sich die Geister. In Hamburg setzt die Behörde erst einmal auf internationale Vorbereitungsklassen, wo auf Deutsch unterrichtet werden soll. 

Kritiker werden Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) einen völlig überholten didaktisch-pädagogischen Ansatz zu vertreten. dpa
Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) muss sich derzeit um die Einbindung der ukrainischen Schulkinder kümmern.
Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) muss sich derzeit um die Einbindung der ukrainischen Schulkinder kümmern.

Die ukrainische Generalkonsulin Iryna Tybinka sieht diese Vorgehensweise laut Medienberichten kritisch. Sie hätte am liebsten Unterricht auf Ukrainisch nach den ukrainischen Rahmenplänen. Schließlich, so ihre Annahme, würden die Schüler:innen bald ohnehin in ihr Heimatland zurückkehren. Außerdem könne die nationale Identität der Kinder Schaden nehmen. 

Ukrainische Generalkonsulin will keine vollständige Integration

Allerdings sagte sie auch dem TV-Sender „Hamburg 1“: „Ich bin völlig dafür, dass die Kinder Deutschunterricht bekommen, dass sie mehr über Deutschland erfahren, denn das ist das Land und Volk, das sie so gastfreundlich aufnimmt. Aber gleichzeitig dürfen sie nicht vollständig integriert werden“, so Tybinka. Schließlich hoffe man, dass der Krieg bald beendet sei und die Kinder dann zurück in ihre Heimat kehren. 


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Vonseiten des Sprechers der Schulbehörde, Peter Albrecht, heißt es, dass „niemand weiß, wie lange diese Schülerinnen und Schüler wirklich hier bleiben werden“. Schließlich wisse die Behörde aus früheren Fluchtbewegungen, dass viele doch länger bleiben als es zunächst geplant war. „Das müssen wir berücksichtigen.“

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Ein wenig entgegenkommen will man den Forderungen der ukrainischen Seite dennoch. „Wir legen Wert darauf, dass ein Teil des Unterrichts auch auf Ukrainisch stattfindet“, so Albrecht. Allerdings: Dafür müsse man erst einmal ausreichend Lehrkräfte finden. (fkm)

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