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Die Ankunftsstelle für ukrainische Geflüchtete in Rahlstedt. Bisher sind dort fünf Personen registriert. Weitere Menschen könnten privat untergekommen sein.
  • Die Ankunftsstelle für ukrainische Geflüchtete in Rahlstedt. Bisher sind dort fünf Personen registriert. Weitere Menschen könnten privat untergekommen sein.
  • Foto: Marius Roeer

Ukrainische Geflüchtete in Hamburg: So wird ihnen jetzt geholfen

Tausende Menschen sind aus dem Kriegsgebiet in der Ukraine auf der Flucht – die ersten von ihnen sind in Hamburg eingetroffen. Und die Stadt bereitet sich auf weitere Neuankömmlinge vor. Hier lesen Sie, wie die Aufnahme läuft und was Sie jetzt tun können.

Bereits am Freitagabend sind die ersten ukrainischen Geflüchteten in der Hansestadt angekommen. Noch handele es sich aber um eine sehr kleine Zahl, sagt Daniel Schaefer, Sprecher der Innenbehörde zur MOPO. Als offizielle Anlaufstelle dient das Ankunftszentrum im Bargkoppelweg 66a in Rahlstedt. Dort hatten sich Samstagmittag um 12 Uhr aber erst fünf Personen registriert.

Geflüchtete in Hamburg: Ukrainische Community und Stadt arbeiten zusammen

Einige Menschen kommen auch bei Freunden und Verwandten in Hamburg unter – und wenden sich dafür nicht an die Stadt, sondern direkt an die ukrainische Community hier vor Ort. Doch darüber, wie viele Menschen das betrifft und auch wie viele gerade auf dem Weg in die Stadt sind, gibt es keinen Überblick, sagt Lilia Ketler der MOPO. Sie ist Vorstandsvorsitzende des Vereins für deutsch-ukrainische Zusammenarbeit und koordiniert freiwillig Hilfe für Geflüchtete in Hamburg. Die ukrainische Community hat einen ehrenamtlichen Krisenstab gebildet, um ihren Landsleuten in der Ukraine und hier vor Ort zu helfen.

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Spontan und mit privater Handynummer gegründet, entwickeln die Ehrenamtlichen ihr Engagement immer weiter. Am Samstagmittag startete eine Telefonhotline mit mehreren Linien, über die die Hilfsangebote wie Unterkünfte koordiniert werden. Zudem entwickeln sie eine App, über die Geflüchtete Anfragen für dort registrierte Unterkünfte stellen können. Noch ist die App aber nicht verfügbar.

Krieg in der Ukraine: Hamburger:innen wollen helfen

Und die Freiwilligen stoßen an ihre Kapazitätsgrenzen, sagt Ketler, ihr eigenes Telefon stehe kaum noch still. Denn die Hilfsbereitschaft in der Stadt ist riesig. Neben Privatmenschen würden auch Hotels und Ferienunterkünfte Hilfe anbieten. „Wir sind für jeden Menschen, der helfen möchte, wirklich dankbar“, sagt sie – sie sei angesichts der Solidarität sehr gerührt. „Wir bekommen auch eine riesige Unterstützung von der Stadt. Die Kommunikation mit den entsprechenden Stellen läuft sehr gut.”

Am Samstagmittag ist in der Ankunftsstelle in Rahlstedt wenig los. Marius Roer
Am Samstagmittag ist in der Ankunftsstelle in Rahlstedt wenig los.
Am Samstagmittag ist in der Ankunftsstelle in Rahlstedt wenig los.

Vor allem brauche man jetzt Geld, Angebote für Unterkünfte und auch Fahrer und Autos, um Menschen von der polnischen Grenze abzuholen, sagt sie. Weil die Freiwilligen der Community jedoch kaum noch mehr Anfragen stemmen können, empfiehlt sie, sich auch bei anderen Hilfsorganisationen nach Möglichkeiten zu erkundigen.

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Und auch die Innenbehörde erreichen besonders über die Sozialen Medien immer wieder Hilfsangebote. „Über dieses große Engagement freuen wir uns wirklich sehr“, so Schaefer. „Wir bitten die Menschen aber noch um etwas Geduld.“ Es sei noch nicht absehbar, wie viele Menschen tatsächlich nach Hamburg kommen. „Die Stadt ist gut vorbereitet und noch handelt es sich um eine sehr überschaubare Anzahl an Menschen“, sagt der Sprecher. Auch die Stadt hat einen Krisenstab gegründet, der sich um die Unterbringung und Versorgung der Geflüchteten kümmert. „Sobald zusätzlicher Bedarf besteht, werden wir eine entsprechende Koordinierungsstelle schaffen“, sagt Schaefer.

Putins Einmarsch in die Ukraine: Weit mehr als 100.000 Menschen auf der Flucht

Innensenator Andy Grote (SPD) hatte am Freitagabend erklärt, dass in den bestehenden Unterkünften in einem ersten Schritt bis zu 3000 Menschen untergebracht und versorgt werden könnten und diese Zahl noch erhöht werden könnte. Schätzungen zufolge sind bereits weit mehr als 100.000 Menschen aus der Ukraine auf der Flucht. Wenn sich die Lage noch weiter verschlechtert, könnten sogar bis zu fünf Millionen Menschen fliehen. Wie viele von ihnen nach Deutschland und dann nach Hamburg kommen, ist unklar.

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