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Der Haupteingang des UKE
  • Eine Langzeitstudie vom UKE und den Hamburger Kinderkliniken bringt neue Erkenntnisse über die Corona-Pandemie.
  • Foto: picture alliance/dpa | Axel Heimken

UKE-Studie: Diese Rolle spielten Kinder bei der Corona-Welle

Für manche galten sie in der Pandemie als „Virenschleudern“, doch eine UKE-Studie zeigt jetzt: Kinder haben im Pandemiegeschehen offenbar nur eine untergeordnete Rolle gespielt. Die Forschenden haben sich mit der Infektiosität von Kindern als Virus-Überträger und der Entwicklung von kindlichen Immunantworten auf das Virus beschäftigt.

Durchgeführt wurde die Studie vom UKE in Zusammenarbeit mit allen Hamburger Kinderkliniken. „Die C19.CHILD-Studie ist ein weiteres Puzzleteil für die Gesamtschau auf die Corona-Pandemie“, sagt die Direktorin der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin Ania Muntau.

Unmittelbar nach dem ersten Hamburger Lockdown wurden zwischen Mai und Juni 2020 insgesamt 6000 Kinder aus über 4000 Familien im Alter zwischen null und 17 Jahren untersucht. Bei einem Drittel der Kinder lag eine chronische Grunderkrankung vor.

Kinder haben bessere Immunantwort auf Corona-Infektion

Im Rahmen der Langzeitstudie wurde ein neuer Ansatz entwickelt, nach dem selbst geringe Mengen kindlicher Blutproben für eine Analyse von Immunzellreaktionen ausreichen. Die Ergebnisse der Auswertungen zeigen nun, dass chronisch kranke Kinder kein erhöhtes Risiko hatten, sich mit Covid zu infizieren. Die Forschenden stellten fest, dass Kinder insgesamt eine stabilere Immunantwort gegen das Virus zeigen als Erwachsene: Im Durchschnitt haben sie eine höhere Antikörper-Konzentration gegen das Spike-Protein des SARS-CoV-2 entwickelt als die erwachsenen Kontaktpersonen.

In Familien, in denen das Kind die zuerst infizierte Person (Indexperson) im Haushalt war, haben außerdem weniger Familienmitglieder Antikörper entwickelt als in Familien mit erwachsenen Indexpersonen. Diese Beobachtung deutet laut Forschenden auf eine geringere Übertragbarkeit des Virus durch Kinder als durch Erwachsene hin. 

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Insgesamt war das Infektionsgeschehen bei Kindern während des ersten Corona-Lockdowns nach Angaben der Wissenschaftler:innen gering. Das kindliche Immunsystem sei sehr gut in der Lage, mit einer deutlichen Antikörperantwort auf die natürliche Infektion durch SARS-CoV-2 zu reagieren. (ps)

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