Ein Junge spielt ein Computerspiel.
  • Eine neue UKE-Studie zeigt: Immer mehr Jugendliche sind süchtig nach Computerspielen und Social Media.
  • Foto: picture alliance/dpa | Lino Mirgeler

UKE-Studie: Immer mehr Kinder sind süchtig nach Daddeln

Instagram, TikTok, Twitter: Soziale Medien prägen den Alltag der jüngeren Generationen immer stärker, oft im Übermaß. Eine neue Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) und der Krankenkasse DAK zeigt, was für Auswirkungen der hohe Medienkonsum und das Computerspielen haben können.

Etwa 680.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland sind einer Studie zufolge süchtig nach Computerspielen und sozialen Medien. Diese Zahl habe sich während der Corona-Pandemie mehr als verdoppelt, heißt es in einer Untersuchung der Krankenkasse DAK und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf.

Anteil der süchtigen Minderjährigen gestiegen

Der Anteil der Minderjährigen, die Suchtverhalten bei der Benutzung von Social Media aufweisen, stieg demnach seit dem Jahr 2019 von 3,2 auf 6,7 Prozent. Bei der Nutzung von Computerspielen kletterte die Quote von damals 2,7 Prozent auf 6,3 Prozent im vergangenen Jahr.

Für die Studie wurde eine repräsentative Gruppe von 10- bis 21-Jährigen aus rund 1200 Familien zu ihrem Umgang mit digitalen Medien befragt. Das Meinungsforschungsinstitut Forsa führte dafür den Angaben zufolge im Zeitraum von drei Jahren deutschlandweit in insgesamt fünf Wellen Befragungen durch.

„Wir müssen schnell handeln“

Die Ergebnisse sind nach Einschätzung von DAK-Vorstandschef Andreas Storm alarmierend: „Wenn jetzt nicht schnell gehandelt wird, rutschen immer mehr Kinder und Jugendliche in die Mediensucht, und der negative Trend kann nicht mehr gestoppt werden.“

Vor allem männliche Jugendliche zeigten sich der Untersuchung zufolge anfällig: Während die Geschlechterverteilung bei der Abhängigkeit von sozialen Medien noch relativ ausgeglichen ist, sind von einer sogenannten Gaming-Sucht zu zwei Dritteln Jungen betroffen. Von den Kindern und Jugendlichen, deren Nutzung von digitalen Spielen als problematisch gilt, sind 68,4 Prozent männlich.

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Im Vergleich zum Lockdown im Frühjahr 2020 haben sich den Angaben zufolge Nutzungszeiten von Computerspielen zwar wieder reduziert, aber sie liegen noch immer deutlich über dem Vor-Corona-Niveau. Im September 2019 wurden an einem Werktag durchschnittlich 78 Minuten bei Computerspielen verbracht, bei der bislang letzten Befragung im Juni 2022 waren es 113 Minuten. Auch bei Social Media ist die Nutzungsdauer rund 35 Prozent höher als im Herbst 2019. (dpa/mp)

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