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Agentur für Arbeit in Hamburg
  • Die Agentur für Arbeit in Hamburg stellte erheblich gesunkene Arbeitslosenzahlen vor.
  • Foto: dpa / Daniel Bockwoldt

Trotz Corona: Gute Nachrichten vom Hamburger Arbeitsamt

Durch die Corona-Krise verloren viele Hamburger:innen im Jahr 2020 ihren Job. Auch die Zahl der Hartz-IV-Empfänger stieg auf einen Höchststand. Nun sinken die Zahlen wieder – und das Vorkrisenniveau scheint in greifbarer Nähe.

Trotz der immer noch andauernden Corona-Pandemie haben im vergangenen Jahr weniger Menschen in Hamburg Hartz IV bezogen als zuvor. Die Zahl ging deutlich zurück, wie das Jobcenter am Mittwoch mitteilte. 2021 nahmen demnach rund 27.000 Leistungsempfänger eine Arbeit oder eine Ausbildung auf. Wie viele Hamburger:innen im selben Zeitraum neu auf die Grundsicherung angewiesen waren, sei laut einer Sprecherin noch unklar.

Ca. 13.600 Arbeitslose weniger als im Jahr zuvor

„Der pandemiebedingte Anstieg in der Hansestadt ist zu 90 Prozent abgebaut“, sagte Jobcenter-Chef Dirk Heyden. Das Niveau von Januar 2020 sei aber noch nicht ganz erreicht. Die Zahl der Erwerbsfähigen, die Arbeitslosengeld beziehen, hatte damals bei rund 124.000 Menschen gelegen. Infolge der Corona-Krise stieg die Zahl auf einen Höchststand von rund 139.000. Zum Jahresende 2021 waren nun knapp 125.400 Menschen auf die Grundsicherung angewiesen.

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Vor allem Selbstständige mussten sich 2020 arbeitslos melden. Ihre Anzahl hatte sich dem Jobcenter zufolge in dem Jahr fast verdreifacht – von etwa 2500 auf rund 7000. „Das waren zum Beispiel Fotografen, Coaches oder Kosmetikerinnen, die wegen des Lockdowns ihre Geschäfte nicht mehr ausführen konnten“, sagte Heyden. Seit dem Höchststand 2020 sei ihre Zahl um mehr als 54 Prozent zurückgegangen.

Jobcenter-Chef lobt Corona-Politik

Für die schnelle Erholung gäbe es zwei Hauptgründe: „Das liegt zum einen an der guten Corona-Politik, insbesondere an der Vermeidung eines weiteren Lockdowns“, sagte Heyden. Zum anderen sei der Arbeitsmarkt gerade sehr aufnahmefähig. Viele Selbstständige konnten demnach ihr Geschäftsmodell wieder aufnehmen oder ließen sich umschulen.


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„Wenn die Entwicklung so weitergeht, müsste das Vorkrisenniveau in ein, zwei Monaten erreicht sein“, meint Heyden. Das gelte aber nur, wenn ein Lockdown weiterhin vermieden werden könne. Angesichts der Virusvariante Omikron sei dies noch mit Unsicherheit behaftet.

Lockdown muss unbedingt vermieden werden

In Hamburg ist ungefähr jeder Zehnte auf Hartz IV angewiesen. Für mehr als 183.000 Hamburger:innen in 95.000 Haushalten ist Arbeitslosengeld II das letzte soziale Netz. Dazu zählen etwa auch Kinder oder Ehepartner von Arbeitssuchenden, die Grundsicherung beziehen. Die Leistung soll ihren Lebensunterhalt sichern und deckt die Kosten für Unterkunft, Heizung, Warmwasser, Elektrizität ab.

Die Bezeichnung Hartz IV geht zurück auf Sozialreformen unter Kanzler Gerhard Schröder (SPD), die auf Vorschlägen des früheren VW-Managers Peter Hartz basierten. Insgesamt zahlte das Hamburger Jobcenter 2021 dafür rund 1,4 Milliarden Euro aus. (dpa/ab)

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