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Das Archivbild vom Juli 1943 zeigt den Hamburger Stadtteil Eilbek mit der Schule in der Hasselbrookstraße kurz nach der „Operation Gomorrha“ im Juli 1943.
  • Das Archivbild vom Juli 1943 zeigt den Hamburger Stadtteil Eilbek mit der Schule in der Hasselbrookstraße kurz nach der „Operation Gomorrha“ im Juli 1943.
  • Foto: picture-alliance/ dpa | dpa

Trauer und Versöhnung: So erinnert Hamburg an den Feuersturm vor 80 Jahren

Hamburg im Feuersturm: So viele Menschen die verheerenden Luftangriffe vor 80 Jahren miterleben mussten, so wenige können heute noch davon berichten. Der Förderkreis Mahnmal St. Nikolai hat gemeinsam mit der Hauptkirche St. Nikolai am Klosterstern anlässlich des diesjährigen Gedenkjahres zur „Operation Gomorrha“ ein bewegendes Programm erarbeitet. Das furchtbarste Ereignis in Hamburgs Geschichte soll so erlebbar gemacht werden – am kommenden Sonntag ist es so weit.

Die „Operation Gomorrha“ war die Antwort auf den Eroberungs- und Vernichtungskrieg der Nazis. Ziel der Alliierten war es, die Moral der deutschen Bevölkerung zu brechen. Deshalb griffen knapp 3000 britische und amerikanische Flugzeuge zwischen dem 24./25. Juli und dem 3. August 1943 ganz gezielt auch Hamburger Wohngebiete an. Rund 45.000 Menschen – zumeist Zivilisten – kamen ums Leben, wobei die genaue Zahl auch heute niemand kennt.

Angriff am 28. Juli 1943 stellte alles bisher Dagewesene in den Schatten

Ein britischer Lancaster-Bomber während er Luftangriffe auf Hamburg. Staatsarchiv Hamburg
Gomorrha
Ein britischer Lancaster-Bomber während er Luftangriffe auf Hamburg

Beim zweiten von insgesamt sechs Angriffen auf Hamburg kam es am 28. Juli 1943 zu einem Inferno, das alles bisher Dagewesene in den Schatten stellte: Der Feuersturm verwandelte eine Fläche von 25 Quadratkilometern – dazu gehörten Hamm, Hammerbrook, Rothenburgsort und Borgfelde – in ein einziges Flammenmeer. Der Turm von St. Nikolai spielte bei den Angriffen eine besondere Rolle, denn den alliierten Bomberverbänden diente das höchste Bauwerk der Stadt als Ziel- und Orientierungspunkt. Deshalb steht 80 Jahre danach das Mahnmal St. Nikolai in besonderer Weise im Fokus des Gedenkens.

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Begegnung, Austausch, Erinnerungen: Zeitzeugen berichten

Höhepunkt des Gedenkjahres bildet der Gedenktag am kommenden Sonntag, 23. Juli 2023. Im Mittelpunkt werden die Zeitzeugen stehen – mit viel Raum für gelebte Erinnerungskultur. Dieser Tag soll Zeit für Begegnung, Austausch und Gespräche bieten und richtet sich an die vom Feuersturm Betroffenen und ihre Angehörigen sowie an alle Interessierten. 

Bei der „Operation Gomorrha“ wurden vor 80 Jahren große Teile der Stadt in ein Trümmermeer verwandelt. Zigtausende Menschen kamen ums Leben. Staatsarchiv Hamburg
Gomorrha
Bei der „Operation Gomorrha“ wurden vor 80 Jahren große Teile der Stadt in ein Trümmermeer verwandelt. Zigtausende Menschen kamen ums Leben.

Die Gedenkveranstaltung wird um 10 Uhr mit einem Gottesdienst in der Hauptkirche St. Nikolai am Klosterstern beginnen. Zwischen 15.30 und 18 Uhr schließt sich eine Gedenkveranstaltung am Mahnmal St. Nikolai, Willy-Brandt-Straße 60, an: Es gibt eine szenische Lesung von Michael Batz, Redebeiträge von Zeitzeugen. Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit und voraussichtlich auch ein Vertreter der britischen Botschaft werden Grußworte sprechen.

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