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Seit 3 Uhr geht hier nichts mehr: Busse der Hamburger Hochbahn am Mittwochmorgen auf dem Betriebshof Alsterdorf.
  • Seit 3 Uhr geht hier nichts mehr: Busse der Hamburger Hochbahn am Mittwochmorgen auf dem Betriebshof Alsterdorf.
  • Foto: dpa

Totalausfall von U-Bahn und Bussen: Streik legt Hamburg lahm

In Hamburgs U-Bahnhöfen und Hochbahn-Bushaltestellen ist es still. Wie angekündigt sind Beschäftigte der Hamburger Hochbahn am Mittwochmorgen in einen 24-stündigen Warnstreik getreten. Nicht betroffen sind S-Bahnen, Hadag-Fähren und Busse der VHH. Vor allem im Berufsverkehr wird mit mehr Staus auf den Straßen gerechnet. Hamburgs Schüler und Schülerinnen dürfen heute zuhause bleiben.

Seit 3 Uhr fahren in Hamburg U-Bahnen und Hochbahn-Busse nicht mehr, wie Verdi-Gewerkschaftssekretärin Magdalene Waldeck am frühen Morgen sagte. „Wir gehen davon aus, dass gar nichts mehr fährt.“

Hochbahn-Streik in Hamburg: Busse und U-Bahnen betroffen

Das gilt zumindest für Busse und U-Bahnen der Hochbahnen. „Angesichts des Warnstreiks, den die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi für heute ausgerufen hat, hat die Hochbahn ihren Betrieb nicht aufgenommen“, so Hochbahn-Sprecher Christoph Kreienbaum. „Es fahren derzeit keine U-Bahnen und Hochbahn-Busse. Die VHH und die S-Bahn sowie die Hadag-Fähren sind nicht vom Streik betroffen.“

Es wird mit erheblichen Auswirkungen auf den Berufsverkehr und vermehrten Staus auf den Straßen gerechnet. Ein Ersatzverkehr oder ein Notfahrplan sind nicht vorgesehen. „Damit verbunden wäre ein hohes Sicherheitsrisiko, wenn sich Fahrgäste mit der Hoffnung auf ein vermeintliches Verkehrsangebot in zu volle Fahrzeuge oder auf Bahnsteigen drängeln“, hatte die Hochbahn erklärt. Vom Warnstreik nicht betroffen sind die S-Bahnen sowie die in Hamburg verkehrenden Busse der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH).

Warnstreik bei der Hochbahn – Schüler dürfen zuhause bleiben

Schüler und Schülerinnen, die wegen des Hochbahnstreiks zu spät oder gar nicht zur Schule kommen, dürfen dadurch keine Nachteile erhalten. Dies twitterte die Schulbehörde am späten Dienstagabend. Eltern könnten zudem ihr Kind an ihrer Schule für Mittwoch abmelden, wenn der Schulweg unzumutbar sei.

Die Beschäftigten möchten mit dem Ausstand ihren Forderungen nach mehr Lohn Nachdruck verleihen. Die dritte Verhandlungsrunde zwischen der Gewerkschaft Verdi und der Hochbahn ist für Donnerstag vorgesehen. Verdi fordert für die rund 6000 Hochbahn-Beschäftigten bei einer zwölfmonatigen Tariflaufzeit monatlich 600 Euro mehr Lohn. Zudem sollen Auszubildende monatlich zusätzlich 258 Euro und ein kostenloses Profiticket für den öffentlichen Nahverkehr erhalten.

Verdi-Streik bei Hochbahn Hamburg: Staus auf Straßen erwartet

Die Hochbahn bietet bislang bei einer Laufzeit von 21 Monaten eine Erhöhung der Tarifentgelte rückwirkend zum 1. Januar um 4,5 Prozent, mindestens aber um 150 Euro an. Eine weitere Anhebung um 130 Euro sollte es ab dem 1. Januar 2024 geben, zudem eine steuerfreie Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3000 Euro. „Alle sind super sauer auf das Angebot vom Arbeitgeber“, sagte Waldeck.

Streikende Mitarbeiter der Hamburger Hochbahn. dpa
Streikende Mitarbeiter der Hamburger Hochbahn in der Nähe des Bus-Betriebshofs Alsterdorf.
Streikende Mitarbeiter der Hamburger Hochbahn in der Nähe des Bus-Betriebshofs Alsterdorf.

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Die Hochbahn bittet, an dem Tag möglichst auf Fahrten zu verzichten und – sollte das gar nicht gehen – nach Möglichkeit auf S-Bahnen und VHH-Buslinien auszuweichen. Welche Linien des Hamburger Verkehrsverbunds (HVV) bedient würden, darüber informierten unter anderem Durchsagen, die HVV-App und hvv.de.

Die Hochbahn ist das mit Abstand größte Unternehmen im HVV. Es betreibt nach eigenen Angaben fast 120 Buslinien mit mehr als 1400 Haltestellen – und vier U-Bahn-Linien auf einer Strecke von mehr als 100 Kilometern. Im letzten Vor-Corona-Jahr 2019 hatte die Hochbahn mit mehr als 2000 Fahrzeugen 468 Millionen Fahrgäste transportiert. (dpa/mp)

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