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U-Bahn Hamburg
  • U-Bahn in Hamburg (Symbolfoto).
  • Foto: Imago

Der Hochbahn-Streik ist leider unsozial

120 Buslinien mit mehr als 1400 Haltestellen, dazu vier U-Bahnlinien mit mehr als 100 Kilometer Strecke. Die Hochbahn ist das Rückgrat des HVV in Hamburg. Am Mittwoch soll hier gar nichts gehen. Streik! Doch der ist bei genauem Hinsehen ziemlich unsozial.

Klar, ein Streik muss wehtun, sonst bringt er nichts. Die große Frage ist nur: Wem muss er wehtun? Der Hochbahn-Streik am Mittwoch, bei dem das komplette U-Bahn- und große Teile des Hamburger Busnetzes lahmgelegt werden sollen, trifft vor allem die, die eh wenig haben.

Hochbahn-Streik in Hamburg: Es trifft die Falschen

Die nämlich, die kein Auto haben. Die eher am günstigeren Stadtrand leben und nicht mal eben mit dem Rad zur Arbeit fahren können. Die in einer der vielen nur über Busse erreichbaren Großwohnsiedlungen leben, etwa in Steilshoop oder Kirchdorf-Süd, und dort dann schlicht nicht mehr wegkommen, ob zur Arbeit, zum Arzt oder zur Schule. Die, die im Osten entlang der U2 leben, zwischen Hamm und Mümmelmannsberg, wo einige der einkommensschwächsten Viertel der Stadt liegen.

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Der Streik betrifft auch nicht die Digital-Elite, die bequem im Homeoffice bleiben kann, wenn mal kein Bus fährt. Sondern die Arbeiterinnen, Kindergärtner, Ärzte, Pfleger, Polizistinnen, Köche und Verkäuferinnen, die die Stadt am Laufen halten.

Auch Hochbahn-Mitarbeiter müssen streiken können

Natürlich müssen auch die Beschäftigten im öffentlichen Nahverkehr streiken können. Statt einer Totalblockade könnte man aber auch wechselnde Teile des Systems betreiken: So, dass die Auswirkungen zwar nervig sind, aber Alternativen bestehen bleiben und nicht ganze Bevölkerungsgruppen ihrer Mobiliät beraubt werden. Ob die Forderungen nach 600 Euro mehr Lohn, laut Arbeitgeber entspricht das durchschnittlich 17 Prozent mehr, gerechtfertigt sind, ist dabei noch eine ganz andere Frage.

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