Tragödie auf Städtetour in Istanbul – Mutter und zwei Kinder tot

Kadir und seine Schwester Masal starben im Krankenhaus. Foto: Privat.

Todesdrama um Hamburger Familie in Istanbul: Was wir wissen – und was nicht

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Drama um eine Familie, die nur ein paar unbeschwerte Urlaubstage verbringen wollte: Nach dem Tod einer Hamburger Mutter und ihrer Kinder in Istanbul ermitteln Behörden in mehrere Richtungen. Was bisher über mögliche Ursachen und Verdächtige bekannt ist.

Was wir wissen

  • Eine Mutter und ihre beiden Kinder (drei und sechs Jahre alt) aus Hamburg starben während eines Türkeiurlaubs in Istanbul. Der Vater der Familie liegt auf der Intensivstation.
  • Die drei Hamburger Opfer haben Wurzeln in der Türkei. Sie wurden am Samstag im westtürkischen Afyonkarahisar beigesetzt.
  • Die Familie war vor einer Woche angereist und konsumierte Berichten zufolge verschiedene Streetfood-Gerichte, darunter gefüllte Muscheln, Kokoreç (ein Gericht aus Kalbsdärmen) und Lokum (türkische Süßigkeiten).
  • Ein erster Autopsiebericht brachte keine nennenswerten Hinweise zur Todesursache. Die Behörden vermuten derzeit eine Lebensmittelvergiftung, doch genauere Ergebnisse stehen aus.
  • Zwei weitere Touristen, die in demselben Hotel wie die Familie untergebracht waren, wurden mit Vergiftungserscheinungen ins Krankenhaus eingeliefert. Diese befinden sich nicht in Lebensgefahr.
  • Das Hotel wurde der Nachrichtenagentur Anadolu zufolge evakuiert.
  • Ein Streetfood-Restaurant im Bezirk Besiktas wurde geschlossen.
  • Die Ermittler konzentrieren sich Berichten zufolge zurzeit auf drei Ursachen: Lebensmittel, Trinkwasser und Pestizide, die zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt werden.

Die Polizei hat Berichten zufolge bisher acht Verdächtige festgenommen. Dazu zählen:

  • Ein Verantwortlicher des Hotels.
  • Zwei Personen, die eine Desinfektion im Hotel durchgeführt haben. Anadolu zufolge wurde ein Zimmer im Erdgeschoss mit Chemikalien gereinigt, vermutlich Pestizide zur Schädlingsbekämpfung.
  • Vier Verkäufer von Nahrungsmitteln wie Süßigkeiten, gefüllten Muscheln und Kokorec (Kalbsdärme). Ihnen wird laut TRT fahrlässige Tötung vorgeworfen. Alle Verdächtigen sind vorbestraft.
  • Ein Bäcker aus einem Laden in der Nähe des Hotels.

Was wir nicht wissen

  • Die genaue Ursache für die Todesfälle ist noch unklar. Zwar wird eine Lebensmittelvergiftung vermutet, doch die endgültigen Laborauswertungen stehen aus.
  • Es ist unklar, welche Lebensmittel oder Substanzen konkret für die mutmaßlichen Vergiftungen verantwortlich sind.
  • Der Gesundheitszustand des Vaters der Familie, der sich auf der Intensivstation befindet, wurde zuletzt nicht aktualisiert.
  • Es bleibt offen, wie die zur Desinfektion verwendeten Chemikalien möglicherweise mit den Todesfällen in Verbindung stehen könnten.

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  • Eine mögliche Verbindung zwischen den verschiedenen Verdächtigen – darunter Hotelpersonal, Lebensmittelverkäufer und ein Bäcker – ist bisher nicht geklärt. (dpa/mp)

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