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Daniel Friedrich (IG Metall)
  • Der Verhandlungsführer der IG Metall Daniel Friedrich. Am Montag entscheidet sich, ob Airbus auf die Forderungen der Gewerkschaft eingeht.
  • Foto: dpa | Christian Charisius

Streit über Airbus-Umbau: Heute Tag der Entscheidung

Airbus will in diesem Jahr wieder durchstarten. Nach der Drosselung der Produktion in der Corona-Krise wird die Fertigung wieder hochgefahren und soll 2023 Rekordzahlen erreichen. Ein Arbeitskampf käme dem Flugzeugbauer da gar nicht gelegen.

Im Konflikt um den Umbau der zivilen Flugzeugfertigung in Deutschland setzen sich Airbus und die IG Metall am Montag in Hamburg erneut an den Verhandlungstisch. Sollte auch diese siebte Verhandlungsrunde kein Ergebnis bringen, will die Gewerkschaft ihre Mitglieder zu einer Urabstimmung über einen Streik aufrufen. „Der 31. ist die Deadline“, heißt es bei der IG Metall. Zuletzt hatten sich Anfang Dezember mehr als 14.000 Beschäftigte an teils mehrtägigen Warnstreiks beteiligt und im Jahresendspurt die Produktion weitgehend lahmgelegt.

Deadline: Werden sich IG Metall und Airbus einig?

„Ganz klar, unsere Warnstreiks haben Wirkung gezeigt“, schrieb der Verhandlungsführer und norddeutsche Bezirksleiter der IG Metall, Daniel Friedrich, in einem Flugblatt. Die bislang letzte Verhandlungsrunde am 14. Januar soll Friedrich zufolge erste Fortschritte gebracht haben. „Von konkreten Ergebnissen sind wir noch entfernt, und es muss sich zeigen, wie verlässlich die bisherigen Gespräche am Ende des Tages sind.“ Airbus möchte den Verhandlungsstand nicht kommentieren.


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Der weltweit führende Hersteller von Verkehrsflugzeugen will die Montage von Flugzeugrümpfen und -strukturen in einem neuen Tochterunternehmen zusammenfassen. Betroffen wären die Airbus-Werke in Stade und Hamburg sowie die Airbus-Tochter Premium Aerotec mit den Standorten Augsburg, Bremen und Nordenham. Zudem will der Flugzeugbauer die Teile-Fertigung bei Premium Aerotec an einen Investor verkaufen. Der ursprüngliche Plan, den Umbau bereits Anfang 2022 umzusetzen, wurde angesichts des Widerstandes bei IG Metall und Belegschaft aufgeschoben.

Gewerkschaft fordert Sicherheiten, Airbus plant Rekord-Produktion

Die Gewerkschaft will den Verkauf der Teile-Fertigung möglichst verhindern. Zwar verschließt sie sich nicht kategorisch der von Airbus angepeilten Investorenlösung, verlangt aber, dass ein Verbleib im Airbus-Konzern zumindest parallel geprüft wird. Zweites großes Konfliktfeld ist die Airbus-Strukturmontage. Die Gewerkschaft verlangt Standort- und Beschäftigungszusagen, die bis ins kommende Jahrzehnt Sicherheit bieten. Dann steht voraussichtlich die Produktion eines Nachfolgers der erfolgreichen A320-Familie an.

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Für Airbus käme ein Arbeitskampf zur Unzeit: Nachdem die Produktion der Kassenschlager aus der A320-Familie in der Corona-Krise von rund 60 auf 40 Maschinen pro Monat zurückgefahren wurde, soll es bis Sommer 2023 schrittweise auf 65 Maschinen nach oben gehen. Das wären so viele wie nie zuvor. (dpa/ab)

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