Strauß ausgebüxt! „Cap San Diego“ lädt Besucher zur Eier-Suche ein
Mal büxte ein Strauß aus, mal fingen die Tierhäute im Lagerraum fürchterlich an zu stinken: Geschichten wie diese erzählt die neue Dauerausstellung an Bord der „Cap San Diego“. Das größte Museumsmotorschiff der Welt, das 20 Jahre rund um den Erdball auf dem Wasser unterwegs war und nun schon seit 30 Jahren an den Landungsbrücken vor Anker liegt, bietet den Besuchern viele Anekdoten aus seiner aktiven Zeit.
Die „Cap San Diego“ ist ein schwimmendes Denkmal. Gehegt und gepflegt wird der „weiße Schwan des Südatlantiks“ von einer Truppe Ehrenamtlicher, die den alten Kahn am Leben halten. Ein Großteil von ihnen ist früher selbst zur See gefahren. Dem Einsatz dieser Seebären ist auch die neue Ausstellung an Bord des Schiffes an der Überseebrücke zu verdanken.
Hamburger Hafen: Neue Dauerausstellung auf der „Cap San Diego“ eröffnet
„Die gesamte Besatzung hat mitgewirkt“, erklärte Ann-Kathrin Ruess, Geschäftsführerin der „Cap San Diego“, am Mittwoch bei der Eröffnung der von Kuratorin Dawn Parisi konzipierten Ausstellung. Und Bordmanagerin Gesa Rädeker ergänzte: „Wir beweisen mit dieser Ausstellung, dass Stahl eine Seele hat.“

Diese Seele, das sind die Geschichten von Bord, die in der neuen Ausstellung unter Deck nicht nur erzählt werden, sondern die Besucher auch aktiv werden lassen. So können sie sich auf die Suche nach drei großen Vogeleiern begeben, die der ausgebüxte Strauß während einer Überfahrt nach Brasilien noch schnell gelegt hatte, bevor er von den Seeleuten wieder eingefangen werden konnte.
Von Straußen, Seeleuten und fürchterlichem Gestank: Die „Cap San Diego“ erzählt Geschichten
Den Geruch aus der sogenannten Schmutzluke, in der Tier-Gedärme oder Häute gelagert wurden, hat man den Besuchern allerdings erspart. Dafür können sie einen Blick in den Kettenkasten werfen, in dem die gewaltigen, je 300 Meter langen Ankerketten verstaut sind.

Die neue Dauerausstellung erklärt das Schiff, seine Geschichte, aber auch seine Funktionsweise und Technik. Finanziert wurde das 180.000 Euro teure Projekt von mehreren Sponsoren, darunter die MACS Maritime Carrier Shipping GmbH, und zahlreichen Spenden aus dem Hamburger Bürgertum.
Das könnte Sie auch interessieren: Krise in Hamburger Arztpraxen: Droht eine Pleite im Benko-Stil?
Die Dauerausstellung ist im regulären Museumseintritt (Erwachsene 12 Euro, ermäßigt 7 Euro) enthalten. Wer möchte, erhält dazu einen Audioguide zum Abspielen auf dem eigenen mobilen Gerät. Für Hotel-Gäste, die sich eine Übernachtung in einer der Kajüten auf der „Cap San Diego“ gebucht haben, ist der Eintritt frei.
Anmerkungen oder Fehler gefunden? Schreiben Sie uns gern.