Vanessa Gondeck mit mehreren Baguettes

Azubi Vanessa Gondeck (18) reizt am Bäckerhandwerk die Verbindung von Tradition und Moderne. Foto: Florian Quandt

Stirbt das Bäckerhandwerk aus? Gewerkschaft in Sorge

Was wird aus den kleinen Bäckereien in Deutschland? Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) macht sich Sorgen um die Zukunft der Brotläden und Konditoreien. Denn: Die Ausbildungssituation sei „dramatisch“.

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) bewertet die Ausbildungssituation im Bäckerhandwerk als dramatisch. „Wir machen uns Sorgen um die Zukunft des Bäckerhandwerks“, sagte der Leiter des zuständigen NGG-Referats, Rajko Pientka.

Großteil der Bäcker-Azubis sieht Beruf nur als „Notlösung“

Die Gewerkschaft verweist auf eine noch laufende bundesweite Umfrage in ihrem Auftrag: Demnach nennen nach ersten, nicht repräsentativen Ergebnissen 16 Prozent der befragten Auszubildenden ihren Beruf eine „Notlösung“. 34 Prozent sprächen von einer eigentlich ungeplanten Alternative.

Das Handwerk müsse begreifen, dass die Ausbildungsbedingungen besser werden müssten, sagte Pientka. Ohne gute Fachkräfte könne die Qualität der Produkte nicht gehalten werden. 

An der Online-Umfrage der Unternehmensberatung WMP Consult beteiligten sich seit Anfang Oktober des vergangenen Jahres bisher 185 Auszubildende des Bäckerhandwerks (Stand: 12. Dezember). Laut der Auswertung bietet das vorläufige Umfrageergebnis allenfalls eine erste Orientierung, es lässt aber noch keinen soliden Rückschluss auf die Grundgesamtheit zu. 

Bäckerhandwerk: Tarifverhandlungen in Hamburg geplant

Ein Viertel der bisher Befragten bezeichnete den Ausbildungsberuf als einen von mehreren interessanten Berufen. Weitere 25 Prozent sagten, es handle sich um den Wunschberuf.

Weitere Verhandlungen über einen neuen Tarifvertrag für die Auszubildenden sind am 28. Januar in Hamburg geplant. Es handelt sich um die zweite Runde. Die Gewerkschaft fordert 200 Euro mehr Geld für die annähernd 10.000 Auszubildenden und bessere Ausbildungsbedingungen. Für die Arbeitgeber verhandelt der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks. 

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„Beide Tarifpartner sollten aus unserer Sicht daran interessiert sein, mehr junge Menschen für das Bäckerhandwerk zu gewinnen“, teilte der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks mit. Das Bäckerhandwerk sei eine schöne, zukunftsfähige Branche mit vielfältigen Chancen. Dazu gehöre auch eine angemessene Ausbildungsvergütung. (dpa/mp)

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