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  • So soll die Bildinstallation im Museumshof in Barmbek einmal aussehen.
  • Foto: W. Krömeke

Steuern für Kunst-Projekt „rausgeworfen“?: Zoff um neues Wandbild in Hamburg

Barmbek –

Nach der Renovierung des alten Kesselhauses am Barmbeker Museum der Arbeit soll auf einer bisher weißen Wand ein großes Kunstwerk entstehen. 7915 Euro hat die Rot-Grüne Koalition im Haushaltsausschuss des Bezirks Nord dafür locker gemacht. Der CDU gefällt das gar nicht.

„Ich halte 7500 Euro Honorar für einen Künstler für nicht verhältnismäßig, wenn man bedenkt, dass die Materialkosten der Installation nur 415 Euro betragen sollen“, kritisiert Christopher Weinand, Sprecher der CDU im Haushaltsausschuss des Bezirks Hamburg-Nord. 

Barmbeker Museumshof: Dieses Kunstwerk soll entstehen

Auch die Art der Vergabe des Auftrags kritisiert die CDU. „Es hätte einen Ideenwettbewerb unter Beteiligung der Studenten der Kunsthochschule geben können“, sagt Weinand weiter, „doch diese Idee hat Rot-Grün kategorisch ausgeschlossen und den Auftrag an einen von ihnen ausgesuchten Künstler vergeben.“  

Christopher Weinand, Haushaltspolitischer Fachsprecher der CDU-Bezirksfraktion

Der haushaltspolitischer Fachsprecher der CDU-Bezirksfraktion: Christopher Weinand

Foto:

CDU Hamburg-Nord

Die Idee des Kunstwerks am Kesselhaus: Ein historisches Foto aus dem Jahre 1918 soll auf der Wand abgebildet für die Besucher zum Schaufenster in die Vergangenheit werden. Das Foto zeigt Arbeiter zur Zeit der frühen Industrialisierung in der New-York Hamburger Gummiwaren Fabrik. In unmittelbarer Nähe dazu steht auch das Schneiderad T.R.U.D.E., mit dem die 4. Elbtunnelröhre gegraben wurden und historische Gebäude wie die Zinnschmelze.

Hamburger Künstler möchte „Steine zum Sprechen bringen“

Künstler Werner Krömeke hatte die Idee und erhielt den Auftrag für die Wandinstallation. „Ich bin begeistert von dem ehrgeizigen Bemühen, Bauten und technische Geräte als Zeugen aus der Vergangenheit zu erhalten und auszustellen. Daraus entstand die Idee, mit der Einfügung von lebensgroßen und authentischen Abbildungen von Menschen die Steine zum Sprechen zu bringen“, so Krömeke in einer Pressemitteilung der Grünen in Nord.

Auf dieser weißen Wand im Barmbeker Museumshof soll demnächst eine neue Wandinstallation entstehen.

Auf dieser weißen Wand im Barmbeker Museumshof soll demnächst eine neue Wandinstallation entstehen.

Foto:

W. Krömeke

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Künstler Krömeke möchte außerdem auch pädagogische Arbeit leisten. Er wird eine Gruppe Schüler dabei anleiten, gemeinsam einen Teil des Kunstwerks zu erarbeiten.

Grüne in Hamburg-Nord stehen hinter dem Kunstwerk

„Herr Krömeke ist mit der Idee für das Kunstwerk selbst auf den Haushaltsausschuss zugekommen, warum sollten wir dann einen Wettbewerb ausschreiben?“, sagt Isabel Permien, kulturpolitische Sprecherin der Grünen Fraktion Hamburg-Nord zur MOPO. Das Kunstwerk von Werner Krömeke sei besonders förderungswürdig, weil es den Barmbekern die Geschichte ihres Stadtteils niedrigschwellig, ansprechend und kostenfrei näher bringe.

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Permien weiter: „Dass man Kunst im öffentlichen Raum als Verschwendung von Steuergeldern abtut, kann ich absolut nicht nachvollziehen. Ein angemessenes Honorar für Künstler sollte eine Selbstverständlichkeit sein – sie arbeiten nicht zum Nulltarif! Außerdem ist in den Honorarkosten unter anderem auch die pädagogische Arbeit mit Schülern mit inbegriffen.“

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