SPD macht Druck: Marktschreier sollen auf dem Fischmarkt wieder loslegen
Dichtes Gedränge, verkaterte Nachteulen, Taschendiebe und das Geschrei der Marktbeschicker – seit mehr als 15-monatiger Corona-Pause und acht Monaten im eingeschränkten Pandemiebetrieb vermissen alteingesessene Hamburger und weit gereiste Touristen schmerzlich das sonntägliche Vergnügen am Hamburger Fischmarkt. Dafür, dass Händler wie Aale-Dieter ihre Waren wieder lautstark anpreisen können, macht sich nun die SPD-Fraktion Altona stark.
„Wir haben selbstverständlich ein großes Interesse daran, dass der Fischmarkt zeitnah wieder in seiner altbewährten Form stattfinden kann“, so ein Sprecher des Bezirksamts Altona. Derzeit werde mit Hochdruck daran gearbeitet. „Ein konkreter Zeitpunkt kann aufgrund der verbleibenden Klärungs- und Abstimmungsbedarfe aktuell jedoch noch nicht benannt werden.“
Die Planungen von Bund und Ländern wecken jetzt Hoffnung: Ab dem 20. März entfallen größtenteils die Corona-Beschränkungen. Was bedeutet das jetzt für den Fischmarkt? Für die komplette Öffnung müssten nicht nur die geltenden rechtlichen Bestimmungen im Blick behalten werden. Insbesondere brauchen die Schausteller einen Planungsvorlauf für Personal und Logistik. Vorsichtig optimistisch äußert sich der Sprecher: „Wir sind aber zuversichtlich, bald gute Nachrichten präsentieren zu können.“
SPD setzt sich für vollständige Öffnung ein
Jetzt aber macht die SPD-Fraktion Altona Druck. Seit Juli vergangenen Jahres dürfen nur etwa die Hälfte der sonst dort vertretenen Händler ihre Stände aufbauen. Es gilt Maskenpflicht, außerdem dürfen die Händler ihre Produkte nicht schreiend anbieten.
Die Sozialdemokraten setzten sich für die sofortige und in vollständige Öffnung des Hamburger Fischmarkts ein. Außerdem fordern sie das Bezirksamt Altona dazu auf, allen Gewerbetreibenden die Verkaufsstände uneingeschränkt zu genehmigen. Ein entsprechender Antrag der SPD wird im kommenden Hauptausschuss eingebracht. Andreas Bernau von der SPD-Fraktion Altona sagt dazu: „Nachdem am 4. März die zweite Phase der Lockerungen in Bezug auf die Corona-Regeln in Kraft getreten ist, sehen wir es nur als sachgemäß an, den Fischmarkt ohne Einschränkungen zu öffnen.“
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Seit dem 19. Februar sind die Sperrstunde und die Kontaktbeschränkungen im privaten Bereich für Geimpfte und Genesene Schnee aufgehoben. Am vergangenen Wochenende durften Clubs unter Einhaltung der 2G+ Regeln wieder öffnen und für das Gastronomie- und Hotelgewerbe gilt die 3G-Regelung.
Bernau: „Diese Lockerungen sind ein wichtiger Schritt zurück in das gesellschaftliche Leben und verbessern die wirtschaftliche Situation der Gastronomie, des Hotelgewerbes und der Eventbranche, jedoch bedarf es dieser Verbesserungen auch für die Gewerbetreibenden am Fischmarkt. Hinzu kommt, dass 286.000 Euro an Steuern eingespart werden könnten, die die Finanzbehörde dem Bezirksamt als Ausgleich für entfallene Standgebühren zur Verfügung stellt. Bereits im vergangenen Jahr haben wir uns für Lockerungen und die Wiedereröffnung des Hamburger Fischmarkts eingesetzt und dies tun wir hiermit wieder.“
(dpa/SPD-PM/mp)