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Proteste bei Airbus
  • Bereits Mitte April hatten die Airbus-Beschäftigten gegen die Umstrukturierung im Konzern protestiert.
  • Foto: picture alliance/dpa/Daniel Reinhardt

Proteste von Beschäftigten – SPD kritisiert Konzern: „Airbus ist nicht Amazon“

Zum zweiten Mal innerhalb von zwei Monate haben Airbus-Beschäftigte in Hamburg öffentlich gegen den geplanten Konzernumbau des Flugzeugbauers protestiert. An der von IG Metall und Betriebsräten organisierten Kundgebung vor dem Airbus-Osttor in Finkenwerder nahmen am Mittwoch rund 1000 Menschen teil. Unterstützung erhielten die Beschäftigten von der SPD-Bürgerschaftsfraktion in Hamburg.

„Anstatt als größter europäischer Luftfahrtkonzern zu einer Stabilisierung der Branche beizutragen, führen die aktuellen Pläne von Airbus zu einer weiteren Destabilisierung, Unsicherheit und größerer Komplexität mit mehr Schnittstellen“, sagte die Erste Bevollmächtigte der IG Metall in Hamburg, Ina Morgenroth.

Airbus-Beschäftigte in Hamburg protestieren gegen Konzern-Umbau

Hintergrund sind im Frühjahr präsentierte Pläne, die Flugzeugproduktion in Deutschland und Frankreich neu aufzustellen. Dazu sollen in den beiden Ländern jeweils neue Unternehmen gegründet werden, die vollständig zu Airbus gehören. Teile von Airbus und große Teile der Tochter Premium Aerotec (PAG) sollen in der neuen Gesellschaft aufgehen. Zudem soll eine neue Einheit mit Sitz in Deutschland gegründet werden, die sich auf die Fertigung von Einzelteilen und Kleinkomponenten konzentriert.

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„Eine Spaltung der Premium Aerotec und der Belegschaft von Airbus Operations wird es mit uns so nicht geben. Wir fordern eine verlässliche Zukunft mit Beschäftigungs- und Standortsicherung innerhalb des Konzerns für alle Teile von Airbus und der PAG“, sagte Morgenroth. Erst am vorigen Donnerstag hatten rund 600 Beschäftigte am niedersächsischen PAG-Standort Varel (Kreis Friesland) an einer Protestkundgebung teilgenommen. Mitte Mai gab es bereits bundesweit an allen Airbus-Standorten vergleichbare Aktionen.

SPD kritisiert Konzernchefs: „Airbus ist nicht Amazon“

Auch die SPD-Bürgerschaftsfraktion zeigte sich solidarisch mit den Beschäftigten der Airbus-Werke. „Wir wollen Airbus hier in Hamburg als erfolgreiches, modernes und zukunftsfähiges Industrieunternehmen. Aber das geht nur mit den Beschäftigten zusammen, nicht gegen sie“, sagte Jan Koltze (SPD) Sprecher für Arbeit und Gewerkschaften. Die Führungskräfte müssten die Beschäftigten ernst nehmen und nicht über ihre Köpfe hinweg Entscheidungen treffen. Es sei Zeit sich gemeinsam an einen Tisch zu setzen, so Koltze. „Methoden wie bei Amazon und Tesla werden für Airbus nicht funktionieren.“

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Doch Betriebsräte und IG Metall werfen dem Management vor, auf Kompromissvorschläge nicht mit Zugeständnissen zu reagieren. Nach früheren Angaben des Konzernbetriebsratsvorsitzenden Holger Junge sind die Beschäftigten inzwischen bereit, Teile der geplanten Umstrukturierung zu akzeptieren und „auch schmerzhafte Veränderungsprozesse mitzutragen“.

Im Gegenzug verlangen sie aber, dass Airbus für alle Standorte des Konzerns verbindliche Zusagen zu künftigen Arbeitspaketen und zur Beschäftigungssicherung gibt. Entsprechende Vorschläge habe man vor drei Wochen dem Management übermittelt. Darauf aber nur eine unverbindliche Reaktion ohne jegliche Zusage oder konkrete Informationen erhalten. (dpa/alu)

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