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  • Foto: Carsten Roth Architekt

So soll es aussehen: „Hafen für Familien“: Neues SOS-Kinderdorf in Hamburg

Dulsberg –

Direkt am Straßburger Platz entsteht mit dem „Hafen für Familien“ gerade das erste SOS-Kinderdorf Hamburgs mit Wohnungen und einem Familienzentrum. Am Donnerstag hat Tagesthemen-Sprecherin Pinar Atalay die Baustelle besucht, in die schon fünf Millionen Euro an Spendengeldern geflossen sind. Nun wird noch einmal die gleiche Summe zur Fertigstellung benötigt.

Rund 3200 Kinder sind derzeit in und um Hamburg in Rahmen der Jugendhilfe stationär untergebracht, weil sie aus unterschiedlichen Gründen nicht bei ihren Familien aufwachsen können. Um in entsprechenden Unterkünften wohnen zu können, mussten einige von ihnen aus der vertrauten Nachbarschaft wegziehen und wurden somit aus ihrem sozialen Umfeld gerissen.

Im Hamburger Dulsberg entsteht ein SOS-Kinderdorf

Pinar Atalay auf der Baustelle

Am Donnerstag hat Pinar Atalay mit Torsten Rebbe die Baustelle des neuen „Hafen für Familien“ besucht.

Foto:

SOS-Kinderdorf e. V./Viviane Grigull

Das neue SOS-Kinderdorf in Dulsberg soll das nun verhindern – zumindest für einige Kinder. Neben einem neuen Familienzentrum werden hier drei Wohnungen gebaut, in denen bis zu 18 Kinder und Jugendliche ein neues Zuhause finden sollen – ohne Schule und Sportvereine wechseln und lange Freundschaften aufgeben zu müssen. In sogenannten SOS-Kinderdorffamilien leben bis zu sechs Kinder mit „Kinderdorfmüttern“ und „-vätern“ als feste Bezugspersonen in einer Wohnung zusammen und werden auch von Sozialpädagogen begleitet.

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„Als Mutter weiß ich natürlich, wie wichtig es ist, dass Kinder ein gutes, liebevolles und fröhliches Umfeld haben“, sagt Pinar Atalay zur MOPO. „Kinder müssen sich sicher fühlen, lachen und einfach Kind sein können. Deswegen finde ich es bewundernswert, dass in den SOS-Kinderdörfern genau das gegeben werden soll: Ein liebevolles Familienumfeld, in dem die Kinder groß werden.“

Pinar Atalay ist Botschafterin für SOS-Kinderdorf Hamburg

Weil ihre ehemalige Schule in der Nähe eines SOS-Kinderdorfes lag, hatte die Tagesthemen-Sprecherin schon lange eine Verbindung zu der Hilfsorganisation. „Ich hatte Kontakt mit den Kindern und den Menschen, die dort gelebt und gearbeitet haben“, erzählt die 42-Jährige der MOPO. „Ich finde die Idee unglaublich gut, Kindern, die es nicht so leicht haben, ein Zuhause zu bieten.“ Seit 2018 ist sie nun schon Botschafterin für „SOS-Kinderdorf Hamburg“.

Pinar Atalay auf der Baustelle

Am Donnerstag hat Torsten Rebbe (Leiter von SOS-Kinderdorf Hamburg) Pinar Atalay die Baustelle gezeigt.

Foto:

SOS-Kinderdorf e. V./Viviane Grigull

Dass das erste SOS-Kinderdorf in Hamburg nun in Dulsberg entsteht, ist kein Zufall, denn der Stadtteil ist durch seine zentrale Lage für viele Menschen gut zu erreichen. „Wir sind sehr eng mit dem Stadtteil verbunden“, sagt Torsten Rebbe, der Leiter von „SOS-Kinderdorf Hamburg“. Da es in Dulsberg viele kleine Wohnungen gibt, leben hier auch viele alleinerziehende Eltern. Für sie ist das bereits bestehende SOS-Familienzentrum ein wichtiger sozialer Treffpunkt und Anlaufstelle.

Im SOS-Familienzentrum werden Eltern unterstützt

„Wenn es man knirscht im Familienleben, können die Eltern einfach zu uns kommen“, sagt Rebbe zur MOPO. In verschiedenen Hilfsangeboten, wie Erziehungsberatungen, sollen Eltern hier unterstützt und gestärkt werden – bevor es zu größeren Konflikten kommt. Dazu gibt es zahlreiche Angebote wie kostengünstige Mahlzeiten im Familiencafé „Krümel“, einen Laden für Second-Hand-Kinderkleidung und Hausaufgabenhilfe.

Pinar Atalay auf der Baustelle

Pinar Atalay, hier mit Torsten Rebbe, ist Botschafterin für SOS-Kinderdorf Hamburg. 

Foto:

SOS-Kinderdorf e. V./Viviane Grigull

Die Räumlichkeiten des bisherigen Familienzentrums sind jedoch gemietet und zu klein – durch den Neubau können mehr und auch lautere Angebote, wie Kindergeburtstage oder Musikkurse problemlos ermöglicht werden. Auch einen Veranstaltungsraum wird es hier geben, den Anwohner aus dem Stadtteil mieten können. Der „Hafen für Familien“ soll Anfang 2021 fertig werden.

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