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  • An der Demo vor der Villa Leinpfad 20 in Winterhude beteiligten sich rund 50 Personen.
  • Foto: Patrick Sun

Skandal in Winterhude: „Wer Stolpersteine entfernt, vernichtet die Erinnerung“

Die MOPO hat den Skandal aufgedeckt – und am Donnerstag kamen Dutzende Bürger, um ihrer Empörung Luft zu machen. An einer Demo vor der Villa Leinpfad 20 in Winterhude beteiligten sich rund 50 Personen.

Der Anlass: ein verschwundener Stolperstein. Er war am 16. Oktober vor der Villa verlegt worden – zum Gedenken an Paula Jacobson, die sich wegen der Demütigungen durch die Nazis 1934 das Leben nahm. Wenige Tage später hat jemand kaltschnäuzig den Stolperstein entfernt und durch eine Gehwegplatte ersetzt.

Rund 50 Menschen demonstrierten vor Villa Leinpfad 20

Die MOPO hatte erfolglos versucht, mit Bewohnern beziehungsweise den Eigentümern der Villa ins Gespräch zu kommen. Wir hätten sie gerne gefragt, ob sie den Täter vielleicht gesehen haben.

„Wer Stolpersteine entfernt, vernichtet die Erinnerung. Das dürfen wir nicht zulassen”, so Daniel Sheffer von der jüdischen Gemeinde. Die Fraktionen der Bezirksversammlung Nord haben den Diebstahl verurteilt – und wollen nun einen neuen Stolperstein finanzieren.

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MOPO-Recherchen hatten ergeben, dass die Villa bis 1939 in jüdischem Besitz war. Bis Kriegsende war dort dann ein SS-Gericht untergebracht.

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