x
x
x
Eck sitzt auf einem Sofa, um ihn herum Wohnaccessoires
  • Michael Eck (70) leitet die „Wäscherei“ seit 26 Jahren.
  • Foto: Quandt

Shoppen um Mitternacht: Hamburger Kult-Laden macht es möglich

Wer es ausgefallen mag, ist in der „Wäscherei“ richtig. Hier gibt es nicht nur schlichte Vasen aus Paris und massive Nussbaumtische. Sondern auch den leuchtenden Gartenzwerg mit Kaugummiblase oder das Beistelltischchen, das aussieht wie ein ausgestreckter Mittelfinger. Der Hamburger Möbelladen ist Kult. Nun lädt Geschäftsführer Michael Eck am 15. September zu einer Wiedereröffnung ein. Die MOPO hat mit dem 70-Jährigen gesprochen: über seine neuen Pläne, Promis im Kaufrausch und den Einzelhandel in der Krise.

Seit drei Wochen renoviert und dekoriert Michael Eck mit seinem Team. Er plant einen Umzug: Sein Outlet-Shop „My Mexiko“, der bisher in separaten Räumen war, wird direkt nebenan ins große „Wäscherei“-Haupthaus am Mexikoring (City Nord) integriert. „Im ,My Mexiko‘ haben wir am Anfang viele günstige Möbel abverkauft. Die Räumlichkeiten sehen eher aus wie ein Lager und sind etwas dunkel. Wir haben aber jetzt günstige und trotzdem qualitativ so gute Produkte zusammengestellt, dass sie eine schönere Präsentation verdient haben.“ Die Wiedereröffnung wird gefeiert: Am 15. September gibt es ein „Midnight-Shopping“ von 19 bis 24 Uhr, mit Eröffnungsgetränken, Sonderangeboten und DJ auf der Terrasse.

Hamburgs Kult-Möbelladen: Zwei Design-Preise hat die „Wäscherei“ schon gewonnen

Seit 26 Jahren leitet Michael Eck die „Wäscherei“. Viele Sofas, Betten und Tische designt er selbst. „Ich lasse mich auf Messen in aller Welt inspirieren. Gerade neulich war ich in Paris. Ich sammele so viele Eindrücke wie möglich und tatsächlich sehe ich das neue Möbelstück dann plötzlich bildlich vor mir“, sagt er. Zwei Design-Preise habe die „Wäscherei“ schon gewonnen.

„Wir waren vor 15 Jahren die ersten, die ein sehr niedriges und tiefes Sofa designt und verkauft haben“, erzählt der Geschäftsführer. „Am Anfang haben die Leute es überhaupt nicht verstanden. Aber nach zwei Jahren war es ganz normal, eher zu liegen statt zu sitzen. Da waren wir Vorreiter.“

Das könnte Sie auch interessieren: Das Erfolgsgeheimnis des „Wäscherei“-Chefs: „Ich bin schnell gelangweilt“

Auch viele Prominente gehören zu den „Wäscherei“-Fans: Sylvie Meis, Mirja Neven Du Mont, Jörg Pilawa, Verona Pooth und Kerstin Ott. „Sie mögen es in der Regel eher nicht so ausgefallen. Aber sie achten sehr auf Qualität und Wertigkeit“, so Eck. Für einen dieser Promis musste der 70-Jährige gleich drei Mitarbeiter organisieren, um die vielen Einkaufstüten zum Auto zu tragen.

MIchael Eck (r.) mit Henry Koch (33), dem Leiter von „My Mexiko“ Quandt
Beide lehnen an einem Möbel vor einer auffällig gemusterten Tapete
MIchael Eck (r.) mit Henry Koch (33), dem Leiter von „My Mexiko“

Doch der Einzelhandel steckt in der Krise – merkt Michael Eck das auch? „Man hört überall das Klagen über die Situation und die Regierung. Und die Umstände sind wirklich schlimm. Um zu sparen, gehen viele Händler gar nicht mehr zu Messen“, sagt Michael Eck. „Dabei glaube ich, man muss mehr denn je machen, um am Markt zu bleiben. Und die neuen Medien nutzen, jeden Tag. Wir haben extra einen Mitarbeiter nur für Fotos und einen für Social Media wie Instagram, Facebook und Co. eingestellt.“ Probleme habe die „Wäscherei“ nicht. Doch neue große Projekte stünden aktuell auch nicht an. Schließlich leitet Michael Eck auch noch eine weitere „My Mexiko“-Filiale im Hamburger Hof in der Innenstadt.

„Wäscherei“-Chef Michael Eck: „In der Krise muss man mehr denn je machen, um am Markt zu bleiben“

Nun wird erst mal der Umzug des „My Mexiko“ gefeiert. In den alten Outlet-Räumen sollen auch künftig noch vergünstigte Ausstellungsstücke verkauft werden, aber nur noch samstags. Und so schräg all die Möbel und Deko-Teile auch sind – privat mag Michael Eck es lieber schlicht. „Bei mir zu Hause ist es relativ neutral eingerichtet. An Knalligem und Buntem hätte ich mich sonst nach einem Monat übersehen“, sagt er. „Das würde mich irgendwann nerven.“ (sir)

15.9., 19-24 Uhr, „My Mexiko“-Re-Opening im Roten Raum der „Wäscherei“, Mexikoring 27-29 (Winterhude)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp