Eine U-Bahn der Linie U3 in Richtung Schlump/Barmbek fährt in den Bahnhof Landungsbrücken hinein.
  • Eine U-Bahn der Linie U3 in Richtung Schlump/Barmbek fährt in den Bahnhof Landungsbrücken hinein. (Archivfoto)
  • Foto: IMAGO / Hanno Bode

Senat verfolgt ehrgeiziges Ziel: HVV gibt Millionen für Werbung aus

Mit Werbung für mehrere Millionen Euro sollen die Hamburger zum Umsteigen auf Bus und Bahn motiviert werden – doch die kaufen trotz Stau und Parkplatznot wieder mehr Autos.

Der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) gibt in diesem Jahr voraussichtlich rund drei Millionen Euro für Werbung aus. Das Budget für „Maßnahmen in der Marktkommunikation“ liege bei 3,2 Millionen Euro, 2,5 Millionen seien bis Ende September ausgegeben worden, teilte der Senat auf Anfrage des CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Richard Seelmaecker mit. Im Vorjahr hatte der HVV gut 2,9 Millionen Euro für PR-Zwecke aufgewendet, zehn Jahre zuvor waren es nur 1,7 Millionen Euro gewesen.

Trotz der teuren Kampagne zeichnet sich bei der Zahl der Autos in Hamburg keine Trendwende ab: Zum Stichtag 1. Oktober waren rund 810.000 Autos zugelassen. Das waren zwar weniger als am 1. September 2021, als nach Senatsangaben gut 818.000 Fahrzeuge gezählt wurden. Allerdings liegt die Zahl höher als vor einem halben Jahr. Am 1. April 2022 waren nur rund 804.000 Autos in Hamburg registriert.

Ziel: Deutlich höhere Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel

Dabei hat der Senat das Ziel, den Anteil der mit dem öffentlichen Nahverkehr zurückgelegten Wege am Gesamtverkehr bis 2030 auf 30 Prozent zu steigern, hieß es in der Senatsantwort. Dafür müsse sich die Fahrgastzahl um etwa 50 Prozent im Vergleich zu 2017 erhöhen. In der Corona-Pandemie fuhren zeitweise aber 75 Prozent weniger Menschen mit Bus und Bahn. Erst das 9-Euro-Ticket habe die Fahrgastzahlen wieder auf Niveau der Vergleichsmonate im Jahr 2019 gebracht. Im Jahr 2017 waren rund 780 Millionen Passagiere gezählt worden, im vergangenen Jahr laut HVV nur 678 Millionen.

Das könnte Sie auch interessieren: „Entscheidung Mitte Oktober“: Das will die HVV-Chefin als 9-Euro-Nachfolger

Die Hamburger Hochbahn ließ sich im vergangenen Jahr ihren Unternehmensbericht gut 78.000 Euro kosten. Allein die Druckkosten betrugen rund 7.500 Euro. Die „nach ökologischen Produktionsstandards“ gedruckte Ausgabe sei notwendig, um mögliche Bewerber und Stakeholder der Branche bundesweit besser zu erreichen, erklärte der Senat. Die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) gaben für ihren Geschäftsbericht nur rund 9.000 Euro aus und versandten ihn ohne weitere Kosten digital. (dpa/mp)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp