• Innensenator Andy Grote (SPD) (l.) und Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD).
  • Foto: imago images/Chris Emil Janßen

Senat lobt: Hamburger haben den Ernst der Lage erkannt

Verantwortungsbewusst und zurückhaltend – so sind sie, die Hamburger. Zumindest bei der Pandemiebekämpfung folgt ein Großteil der Bürgerinnen und Bürger den neuen Regeln, die der Senat zuletzt beschlossen hat. Gleichzeitig sinken die Corona-Zahlen in der Hansestadt, was jedoch trügerisch sein könnte.

Er kam aus dem Loben gar nicht mehr raus: Ein sehr, sehr ruhiges Osterwochenende sei das gewesen, die Hamburger hätten ein großes Bewusstsein für die aktuelle Lage, man müsse ihnen da wirklich ein Kompliment machen, sagte Innensenator Andy Grote (SPD) am Dienstag. Eigentlich hatte er sehr viele Polizeieinsätze über die Feiertage erwartet wegen der Ausgangssperre – dies bestätigte sich jedoch nicht. Die Stadt sei nahezu leergefegt gewesen – nur 200 Verstöße gegen die Ausgangsbeschränkungen seien gezählt worden, 100 Mal kam man mit einer mündlichen Verwarnung davon.

Hamburg: Großteil hält sich an Ausgangssperre

Das könnte allerdings auch am schlechten Wetter gelegen haben, wie der Innensenator einräumte. Ob sich in Zukunft weiterhin der allergrößte Anteil der Hamburger an die Ausgangsbeschränkung ab 21 Uhr halten wird, vor allem wenn das Wetter besser werden sollte, wagte Grote nicht zu prognostizieren.

Während sich die Hamburger also offenbar vorerst an die Corona-Regeln halten, gibt es eine weitere interessante Entwicklung. Die Corona-Zahlen sanken über das Osterwochenende, die Sieben-Tage-Inzidenz war rückläufig und wurde am Dienstag wieder mit unter 150 geführt.

Darum sind die sinkenden Corona-Zahlen in Hamburg kein Grund zum Durchatmen

Grund zum Schulterklopfen sind die Zahlen allerdings nicht. Die neu ergriffenen Corona-Maßnahmen werden ihre potenzielle Wirkung erst in rund zehn Tagen zeigen, deshalb liegt es nahe, dass etwas anderes für den Rückgang verantwortlich ist. Senatssprecher Marcel Schweitzer wies darauf hin, dass über die Feiertage weniger Menschen zum Arzt gegangen seien und deshalb auch weniger getestet worden wäre. Folglich würden auch weniger Infektionen an die Gesundheitsämter gemeldet werden.

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Ob Hamburg also auf dem richtigen Weg ist, wird sich erst zeigen. Sollten die Zahlen wieder steigen und an drei Tagen infolge die 200er-Inzidenz-Marke reißen, greifen erneut neue Maßnahmen. Der Präsenzunterricht an Schulen wird dann wieder eingestellt und auch weitere Schritte wären denkbar. „Alle weiteren Maßnahmen sind noch in der Abstimmung beziehungsweise in der Prüfung“, sagte Schweitzer am Dienstag. Er betonte aber, dass Hamburg schon sehr harte Maßnahmen habe. (fkm)

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