Schwere Kritik: „Hamburg gibt grünes Licht für Kita-Durchseuchung”
Die Stadt habe faktisch grünes Licht für die Durchseuchung der Hamburger Kitas gegeben – so die schwere Kritik des Alternativen Wohlfahrtsverbandes Hamburg (SOAL). Er fordert eine Änderung der Quarantäneregeln.
Omikron rauscht durch Hamburg – und kommt auch in den Kitas an. Am 20. Januar waren etwa 7470 Kinder unter fünf Jahren mit Corona infiziert. Immer wieder müssen Einrichtungen die Betreuungszeiten reduzieren oder teilweise schließen – denn wegen Corona-Fällen und Quarantänen fällt Personal aus. Hinzu kommt der Rückruf von vier Millionen Schnelltests, die zu häufig falsch-positive Ergebnisse zeigten – davon sind besonders Schulen und Kitas betroffen.
Corona in Hamburgs Kitas: Lage immer dramatischer
Die Stadt habe faktisch grünes Licht für die Durchseuchung der Hamburger Kitas gegeben – so die schwere Kritik des Alternativen Wohlfahrtsverbandes Hamburg (SOAL). Er fordert eine Änderung der Quarantäneregeln.
Omikron rauscht durch Hamburg – und kommt auch in den Kitas an. Am 20. Januar waren etwa 7470 Kinder unter fünf Jahren mit Corona infiziert. Immer wieder müssen Einrichtungen die Betreuungszeiten reduzieren oder teilweise schließen – denn wegen Corona-Fällen und Quarantänen fällt Personal aus. Hinzu kommt der Rückruf von vier Millionen Schnelltests, die zu häufig falsch-positive Ergebnisse zeigten – davon sind besonders Schulen und Kitas betroffen.
Corona in Hamburgs Kitas: Lage immer dramatischer
Der SOAL kritisiert vor allem die Quarantäne-Regeln scharf. Denn gibt es einen Corona-Fall in einer Kita, sind einzig die Gesundheitsämter befugt, die Kontaktpersonen zu ermitteln und Quarantäne anzuordnen. Das hat die zuständige Sozialbehörde an einem Brief am Montag nochmals betont.
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Doch in der Praxis haben die Gesundheitsämter nicht genügend Kapazitäten, so der SOAL. „Die Einrichtungen berichten, dass es Tage bis Wochen dauert, bis sich im Infektionsfall überhaupt jemand bei ihnen meldet“, heißt es in der Stellungnahme. „Kita-Erzieher*innen werden auch nach mehrstündigem, engem Kontakt mit infizierten Kindern nicht mehr in Quarantäne geschickt. Weil niemand sie als Kontaktperson identifiziert.“ So könne das Virus ungehindert an die nächsten Familien weitergegeben werden.
Omikron in Kitas: Kontaktnachverfolgung scheitert
Die Betreiber der Elbkinder-Kitas bestätigen der MOPO, dass die Kapazitäten der Gesundheitsämter aktuell nicht ausreichen. Oft gelinge es nicht mehr, die Meldungen zeitnah zu bearbeiten und die Kontaktpersonen unter Quarantäne zu stellen. Allerdings seien viele der Elbkinder-Mitarbeitenden bereits vollständig geimpft und geboostert – somit würden sie ohnehin nicht unter Quarantäne gestellt werden, solange sie symptomfrei sind, erläutert eine Sprecherin.
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Der SOAL will die Situation aber nicht hinnehmen: Er fordert, die Gesundheitsämter entweder in die Lage zu versetzen, innerhalb eines Tages auf eine Corona-Meldung reagieren zu können, oder die Regelungen so anzupassen, dass das Kitapersonal selbst die Kontaktpersonen bestimmen und Maßnahmen festlegen kann. Dafür solle es klare Handlungsvorgaben geben.
Sozialbehörde: Spezielles Postfach für Kitas eingerichtet
„Die Gesundheitsämter arbeiten mit Hochdruck daran, möglichst schnelle Rückmeldungen zu geben“, sagte dazu die Sozialbehörde auf MOPO-Nachfrage. Es sei in allen Gesundheitsämtern ein spezielles Postfach eingerichtet worden, welches ausschließlich für Kita-Fälle vorgesehen ist und mit Priorität bearbeitet werde.
„Es kann angesichts der derzeitigen hohen Fallzahl dennoch vorkommen, dass eine Rückmeldung nicht so schnell eingeht, wie es wünschenswert wäre“, so Behördensprecher Martin Helfrich. „In diesen Fällen sollen Kita-Leitungen mit Augenmaß vorgehen und – gegebenenfalls in Abstimmung mit der Kita-Aufsicht in der Sozialbehörde – sinnvolle Entscheidungen treffen.“ Infizierte Kinder und Kinder, die mit einer infizierten Person in einem Haushalt leben, müssten zudem regelhaft in Quarantäne bleiben.