Schulessen in Hamburg wird teurer – aber es gibt eine gute Nachricht für Eltern
Aufgrund hoher Lebensmittelpreise und steigender Arbeitskosten ist der Höchstpreis für ein Mittagessen an Hamburgs Schulen um zehn Cent auf 4,90 Euro angehoben worden. Für Eltern ändert sich nichts – vorerst.
Caterer dürfen weiterhin nur maximal 4,35 Euro pro Essen mit den Eltern abrechnen. Die Differenz übernehme die Stadt, teilte die Schulbehörde am Mittwoch mit. Die Kosten bezifferte sie auf rund acht Millionen Euro pro Jahr. Insgesamt stiegen damit die staatlichen Zuschüsse für die jährlich ausgegebenen rund 16 Millionen Mittagessen auf mehr als 50 Millionen Euro.
Senator Rabe: „Wollen Mehrbelastung der Familien vermeiden“
Schulsenator Ties Rabe sagte, der maximale Preis für ein Schul-Mittagessen werde auf 4,90 Euro erhöht, um die nach wie vor hohen Kosten bei den Caterern zu kompensieren. „Allerdings wollen wir eine Mehrbelastung der Hamburger Familien vermeiden und übernehmen den Differenzbetrag bis zum Ende des Schuljahres“, sagte der SPD-Politiker.
Der Preis für ein Mittagessen an Hamburgs Schulen ist unterschiedlich. Der Höchstsatz von 4,35 Euro pro Essen entfalle auf rund ein Drittel aller Eltern. Geringverdiener und Sozialleistungsempfänger bekommen das Essen an allen Schulen kostenlos – darauf entfällt ein weiteres Drittel. An den Grundschulen zahlen auch Familien mit einem geringeren Einkommen reduzierte Preise, das gilt auch, wenn aus einer Familie mehrere Kinder das Angebot nutzen.
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Den Cateringfirmen wiederum werde die gesamte schulische Infrastruktur kostenlos zur Verfügung gestellt – seit 2011 seien für mehr als 290 Millionen Euro über 280 Schulkantinen neu gebaut oder saniert worden. Zudem übernehme die Stadt die Kosten für Energie und Wasser.
Andernfalls wären bereits jetzt alle Mittagessen rund 90 Cent teurer, erklärte die Behörde. Um die allgemeine Preisentwicklung abzubilden, war den Angaben zufolge 2020 mit den Caterern zudem vereinbart worden, den von den Eltern zu zahlenden Höchstpreis jeweils nach den Sommerferien auf der Grundlage eines festen Schlüssels anzupassen.
Boeddinghaus: „Preissteigerungen sind für Eltern nicht zu tragen“
Die Linken-Fraktionsvorsitzende und Schulexpertin Sabine Boeddinghaus forderte den Senat auf, im kommenden Schuljahr auf eine Erhöhung zu verzichten. „Weitere Preissteigerungen sind für die Eltern nicht zu tragen. Wir brauchen deshalb ein klares Signal des Senats, dass es auch im Schuljahr 2024/25 keine Erhöhung des Elternbeitrages geben wird“, sagte sie dem „Abendblatt“. Die Elternbeiträge seien erst im August vergangenen Jahres erhöht worden. (dpa/fbo)