x
x
x
Der handgeschriebene Zettel mit der Zeichnung der blauen Mütze wurde bei der U-Bahnstation Großhansdorf aufgehängt.
  • Der handgeschriebene Zettel mit der Zeichnung der blauen Mütze wurde bei der U-Bahnstation Großhansdorf aufgehängt.
  • Foto: Privat.

Schönheit „mit der blauen Mütze“ gefunden: So ging es nach der Zettel-Suche weiter

„Hey, hübsches Mädel mit der blauen Mütze“: Mehrere Zettel hatte der 29-jährige Hannes mit diesem Text beschrieben und sie in verschiedenen U-Bahnstationen aufgehängt. Er hoffte, damit eine sympathische Bekanntschaft aus der U-Bahn wiederzufinden. Die MOPO berichtete über die besondere Aktion – und half letztlich mit die Gesuchte zu finden. Einige Tage später fragen wir bei Mützen-Maler Hannes nach: Wie kam es zum ersten Gespräch in der Bahn? Und: Gab es das erhoffte Wiedersehen?

Es klingt wie der filmreife Beginn einer Romanze: „Ich bin am 22. Dezember in der U1 Richtung Stormarn gefahren und im Vierer nebenan saß das ,hübsche Mädel mit der blauen Mütze‘“, erzählt Hannes der MOPO. Der 29-Jährige ist im Kreis Stormarn aufgewachsen. Mittlerweile wohnt er aber im Süden Deutschlands – an besagtem Tag war er auf dem Weg zurück in den Norden, um die Feiertage mit seiner Familie zu verbringen.

Zettel-Suche in Hamburg: Erstes Treffen in der U-Bahn

„Ich wollte sie dann ansprechen, habe mich zunächst aber nicht getraut“, berichtet Hannes weiter. Schließlich gab er sich doch einen Ruck, die beiden kamen ins Gespräch. Telefonnummern tauschten sie aber nicht aus, als Hannes an seiner Station aussteigen musste, schien es zunächst ein Abschied für immer zu sein. Schnell ärgerte er sich über die verpasste Chance, in Kontakt zu bleiben – „und da kam mir die Idee mit den Zetteln.“

Mit diesem handgeschriebenen Aushang sucht „Hannes“ nach dem „hübschen Mädel mit der blauen Mütze“. Privat.
Der handgeschriebene Zettel mit der gezeichneten blauen Mütze
Mit diesem handgeschriebenen Aushang sucht „Hannes“ nach dem „hübschen Mädel mit der blauen Mütze“.

Viel Hoffnung auf Erfolg machte Hannes sich nicht, aber er wusste, dass nur noch die drei U-Bahnstationen Schmalenbeck, Kiekut und Großhansdorf nach seiner Haltestelle warteten. Die Gesuchte musste also an einer dieser Stationen ausgestiegen sein. Am 26. Dezember hängte er deshalb in allen dreien seine handgeschriebenen Zettel auf – mit einer E-Mail-Adresse, über die die Gesuchte Kontakt aufnehmen konnte, wenn sie Lust auf ein Treffen hatte. Über den Text zeichnete Hannes die blaue Mütze der jungen Frau – sie war ihm sehr gut in Erinnerung geblieben.

Junge Frau meldet sich bei Mützen-Maler Hannes

Zwei Tage später, am 28. Dezember, wurde er dann durch Bekannte auf den MOPO-Artikel über seine Suche aufmerksam gemacht. „So etwas hatte ich mir auch erhofft“, gibt Hannes zu. Klar, denn so erhielt seine Suche zusätzliche Aufmerksamkeit. „Erst hat sich ein Kerl bei mir gemeldet, der mir seinen Zuspruch für die Aktion gegeben hat“, erzählt Hannes und lacht. Dann, am Abend kommt die Nachricht, auf die er die ganze Zeit gehofft hat: „Es hat sich eine Frau gemeldet, die meinte, sie könnte die Gesuchte sein.“ Sie hatte den Zettel zwar nicht gesehen, aber von Bekannten ebenfalls vom MOPO-Artikel erfahren.

Das könnte Sie auch interessieren: Kündigung fürs „Molotow“: Kulturszene geht auf die Barrikaden

„Dann musste es aber schnell gehen“, sagt Hannes. Für ihn ging es nach dem Heimatbesuch nämlich schon bald wieder zurück in den Süden. Spontan trafen sich die beiden noch am selben Abend auf einen Spaziergang. Und tatsächlich: Es war die gesuchte Frau aus der U-Bahn!

Wie sie auf die Aktion reagiert hat? „Sie fand es eine ganz coole Idee, denke ich“, meint Hannes.

Wie es jetzt für die beiden weitergeht, bleibt erstmal ungewiss, schließlich wohnt der 29-Jährige nicht mehr im Norden. Fürs erste fand die ungewöhnliche Suche nach der hübschen Unbekannten aus der U-Bahn aber ein Happy-End.

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp