Ein Containerfrachter der Reederei Hamburg Süd liegt in Hamburg in Walterhof an den Containerbrückenkränen des Burchardkai.
  • Die roten Containerschiffe mit dem Schriftzug „Hamburg Süd” werden umlackiert. (Archivbild)
  • Foto: Axel Heimken/dpa

Schifffahrt: „Hamburg Süd” verschwindet von den Weltmeeren

Das dänische Unternehmen Maersk strukturiert um. Das betrifft auch die Flotte einer ehemaligen Hamburger Traditionsreederei: Schiffe mit dem Schriftzug „Hamburg Süd“ werden von den Weltmeeren verschwinden. Ein Abbau von Arbeitsplätzen soll damit nicht verbunden sein.

Die Schiffe mit der Aufschrift „Hamburg Süd“, die über viele Jahrzehnte zur Oetker-Gruppe gehörten, wurden im Jahr 2017 von der dänischen Reederei Maersk übernommen. Schon lange ist „Hamburg Süd“ keine eigenständige Reederei mehr, sondern agierte innerhalb der Maersk-Gruppe zuletzt als Marketing-Organisation. Nach Angaben der Zeitung „Die Welt“ strebt die nun Veränderungen an: Künftig soll es eine einheitliche Maersk-Marke gegen, in die Sub-Linien wie „Hamburg Süd” integriert werden, teilte das Unternehmen am Freitag mit.

Reedereien: Zusammenarbeit von Maersk und MSC endet

Mit der Umstrukturierung möchte sich das Unternehmen nach Informationen der „Welt” an die Lieferketten seiner Kunden anpassen und ihnen einen besseren Zugang zum Serviceangebot ermöglichen. Ein neuer, einheitlicher Auftritt bedeutet auch: Die roten Schiffe mit „Hamburg Süd” Schriftzug müssen umlackiert werden. Genauso wie die Abwicklung der Marke selbst werde das jedoch noch einige Zeit dauern. Ein Abbau von Stellen soll damit ausdrücklich nicht verbunden sein – nach Angaben der „Welt” will die Maersk-Gruppe durch einen Ausbau der Logistikaktivitäten sogar noch wachsen. In Hamburg sind bei dem Unternehmen mehr als 1600 Mitarbeitende beschäftigt.

Erst vor zwei Tagen hatten die weltgrößten Container-Reedereien Maersk und MSC verkündet, dass sie ihre langjährige Zusammenarbeit beenden. Ab Januar 2025 wollen die Unternehmen ihre „jeweiligen Strategien” in Alleingängen verfolgen. Bei der sogenannten 2M-Allianz aus Maersk und MSC handelte es sich um eine Vereinbarung zur gemeinsamen Schiffsnutzung auf Routen etwa zwischen Asien und Europa. Maersk und die in der Schweiz ansässige MSC hatten sich 2015 darauf verständigt, um einen wettbewerbsfähigen Betrieb zu gewährleisten.

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Der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) forderte die EU-Kommission auf, klarere Regeln für Konsortien dieser Art zu erlassen. „Letztlich finden wir es befremdlich, dass die europäische Kartellbehörde die Zusammenarbeit der beiden Marktführer in der internationalen Containerschifffahrt so lange ungeprüft toleriert hat”, erklärte ZDS-Hauptgeschäftsführer Daniel Hosseus. „Wir fordern die Europäische Kommission auf, einen klaren und spezifischen Rechtsrahmen für Konsortien in der Linienschifffahrt zu gestalten und dann auch durchzusetzen.” (dpa/mp)

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