„Tödlicher Wert“: Sauerstoffmangel in der Elbe schlimmer als bislang angenommen
Die Elbe hat ein Sauerstoffproblem, ihr geht buchstäblich die Luft aus. Auf einem Abschnitt wurde nun ein kritischer Grenzwert unterschritten – für Fische ist das tödlich.
Die Messstation Blankenese misst seit zwei Wochen einen „tödlichen“ Wert: Das Elbwasser hat dort weniger als zwei Mikrogramm Sauerstoff pro Liter. Dabei sind bereits Werte von weniger als vier Mikrogramm problematisch für die Tierwelt im Wasser. Das berichtet der NDR.
Hamburg: Sauerstoffmangel in der Elbe ist eine „Katastrophe“
Offenbar beschränkt sich das Problem nicht auf den Bereich Blankenese. Laut der Flussgebietsgemeinschaft Elbe sind die Werte auf der gesamten Strecke zwischen Elbbrücken und der Lühe-Mündung ähnlich schlecht – ein Abschnitt von etwa 30 Kilometern Länge.
„So schlimm war es seit 20 Jahren nicht mehr“, sagte Linda Kahl vom BUND dem Sender. Besonders die lange Dauer des Sauerstoffmangels sei eine „Katastrophe für die Fische in der Tide-Elbe“, sagte Kahl weiter.
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In zweiter Linie seien davon auch Vögel wie die Seeschwalben betroffen, die auf den Fischbestand in der Elbmündung angewiesen sind. Laut dem BUND ist die Elbe schwer angeschlagen, bedingt durch die Abnahmer von Flachwasserzonen und die ständigen Baggerarbeiten.
Die letzte Elbvertiefung habe das Problem nochmals verschärft. Die Umweltschützer fordern, dass die Arbeiten sofort ausgesetzt werden. (mp)