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Etwa 30 Menschen protestierten vor dem Hotel Hafen Hamburg an den Landungsbrücken gegen eine Immobilienveranstaltung.
  • Etwa 30 Menschen protestierten vor dem Hotel Hafen Hamburg an den Landungsbrücken gegen eine Immobilienveranstaltung.
  • Foto: Patrick Sun

Samt Miethai: Mieter protestieren vor Hotel Hafen Hamburg

1595 Euro Teilnahmegebühr – schon dieser Betrag stößt auf Gegenwind: Am Montag haben beim 8. Immobilienforum Hamburg Entscheidungsträger aus der Immobilienbranche und Wirtschaft getagt, um über Bauen, Wohnen und Stadtentwicklung zu diskutieren. Doch das gefiel nicht allen – mit Megafon und dem symbolischen Miethai kam es zum Protest.

Etwa 30 Menschen machten am späten Montagnachmittag vor dem Tagungsort „Hotel Hafen Hamburg“ bei den Landungsbrücken ihrem Unmut über die Veranstaltung Luft. Die Initiative „Hamburg enteignet“ und das Netzwerk „Recht auf Stadt“ hatten zum Protest aufgerufen. 

Wohnungsmarkt in Hamburg: Mietverein zu Hamburg kritisiert

„Auf dem Immobilienforum soll es um Zukunftsperspektiven für den Hamburger Immobilienmarkt gehen. Was ist damit gemeint? Laut Agenda soll darüber gesprochen werden, welche Geschäftsmodelle den meisten Profit versprechen“, sagt Rolf Bosse, Vorsitzender es Mieterverein zu Hamburg, der den Protestaufruf unterstützte. Bosse nahm ebenfalls am Immobilienforum teil. „Themen wie gemeinwohlorientierte Wohnungspolitik sucht man vergeblich.“

Der Mieterverein kritisiert, dass sich Probleme der Menschen aktuell drastisch verschärfen würden: Es fehlten bezahlbare Wohnungen, der Wohnungsbau habe bereits 2021 gestockt. Nun täten steigende Zinsen, Rohstoffkosten und der Fachkräftemangel ihr übriges. Zudem führen die hohen Preissteigerungen zu weiteren Belastungen, so der Mieterverein.

Immobilienforum Hamburg: Die Linke dagegen

„Wir erwarten angesichts dieser Gesamtsituation von allen Teilnehmern des Immobilienforums innovative Vorschläge, wie dem dramatischen Mangel an bezahlbarem Wohnraum in Hamburg begegnet werden kann“, fordert Bosse. „Sonst droht die Spaltung unserer Stadtgesellschaft.“

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Auch Heike Sudmann, wohnungspolitische Sprecherin der Hamburger Linken, kritisiert die Veranstaltung: „Ich empfinde es geradezu als eine Provokation, sich in einer Zeit galoppierender Mieten und rückläufiger Zahlen im (sozialen) Wohnungsbau unter Ausschluss der Mieter:innen über die ‚Zukunftsperspektiven für den Immobilienmarkt Hamburg‘ zu verständigen“, sagte sie.

„Was kann da anderes herauskommen als über eine noch optimalere profitorientierte Verwertung von Wohnraum zu diskutieren?“ Es stelle sich auch die Frage, weshalb der Senat diese privatwirtschaftlich ausgerichtete Veranstaltung durch die Anwesenheit hochrangiger Senatsvertreter:innen unterstütze. „Ich unterstütze die Proteste von Initiativen gegen diese Veranstaltung.“ (ncd)

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