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Flüchtlinge warten vor der Registrierungsstelle für Flüchtlinge des Amtes für Migration in der Hammer Straße auf Einlass.
  • Flüchtlinge warten vor der Registrierungsstelle des Amtes für Migration in der Hammer Straße auf Einlass.
  • Foto: dpa

Rund 10.000 ukrainische Flüchtlinge in Hamburg angekommen

Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine sind in Hamburg inzwischen bis zu 10.000 Kriegsflüchtlinge angekommen. „Insgesamt gehen wir davon aus, dass rund 9500 bis 10.000 Menschen aus der Ukraine Schutz in Hamburg suchen“, sagte ein Sprecher der Innenbehörde. Nach Einschätzung des Ankunftszentrums seien am Wochenende etwas weniger Menschen neu in Hamburg angekommen als in der vergangenen Woche.

Offiziell registriert worden seien bis einschließlich Sonntag 5163 Schutzsuchende. Eine Registrierung ist nach Behördenangaben wichtig, um in Deutschland arbeiten oder staatliche Hilfe bekommen zu können. Auch am Montag verzeichnete die Registrierungsstelle im Amt für Migration in der Hammer Straße wieder einen starken Zulauf. Derzeit werde die Einführung eines Online-Terminmanagements geprüft.

Starker Zulauf in der Registrierungsstelle

„Nachdem absehbar war, dass nicht alle Fälle im Laufe des Tages mit dem aufgestockten Personal bearbeitet werden können, wurden Wartemarken ausgegeben“, sagte der Sprecher. Menschen, die am selben Tag nicht mehr bedient werden können, seien zur Vermeidung unnötiger Wartezeit um Vorsprache an einem anderen Tag gebeten worden.

„Das Wichtigste ist: Hierdurch entstehen keine Nachteile, eine Registrierung kann innerhalb der ersten 90 Tage erfolgen“, betonte der Sprecher. Zu den Öffnungszeiten versorge eine Hilfsorganisation die Wartenden mit Heißgetränken und Snacks. Zudem gebe es Wärmebusse und sanitäre Anlagen. Auch das Ankunftszentrum in Rahlstedt verzeichne weiterhin einen regen Zulauf.

Hamburg schafft Unterkünfte für Ukraine-Flüchtlinge

Ebenfalls seit Montag steht in der Hammer Straße auch ein Bus bereit, in dem sich die Schutzsuchenden gegen das Coronavirus impfen lassen können. Nach Angaben der Sozialbehörde wurden bereits mehrere Hundert Kriegsflüchtlinge geimpft. Genauere Zahlen gebe es nicht. Der Behördensprecher betonte, dass auch Masern-Impfungen angeboten würden. Sie seien wegen der bestehenden Impfpflicht etwa für den Besuch von Kitas und Schulen relevant.


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Unterdessen begann das Technische Hilfswerk auf dem Parkplatz Braun am Volksparkstadion am Montag damit, Zelte für die Flüchtlingsunterbringung aufzubauen. Bis Mittwoch sollen dort 20 der jeweils 40 Quadratmeter großen olivgrünen Zelte mit festem Boden stehen, wie Zugführer Lukas Enke vom THW Hamburg-Altona sagte. Etwa 35 THW-ler seien im Einsatz. Nebenan waren Bulldozer dabei, den Boden für den Aufbau von Wohncontainern vorzubereiten. Nach Angaben der Stadt sollen auf dem Großparkplatz an der Schnackenburgallee 1000 Plätze zur Unterbringung von Flüchtlingen entstehen.

Im Gebäude des früheren Fegro-Großmarkts in der Schlachthofstraße in Harburg sind nach Angaben des DRK bereits am Samstag die ersten Flüchtlinge eingezogen. Auch dort sollen bis zu 1000 Menschen unterkommen.

CDU kritisiert Flüchtlings-Management des Senats

Die CDU-Opposition in der Hamburgischen Bürgerschaft forderte unterdessen eine Onlineregistrierung und mehr Personal, um so die Aufnahme der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine zu verbessern. Das sieht ein am Montag vorgelegter Maßnahmenkatalog der Fraktion vor. Zudem müssten bei der Registrierung Covid-Status und Impfschutz der Flüchtlinge erfasst und für Ungeimpfte direkt ein Impfangebot unterbreitet werden.

„Solange es der Bund nicht hinbekommt, eine ausgeglichene Verteilung zwischen den Bundesländern zu organisieren, ist es umso wichtiger, dass Hamburg selbst jetzt einen deutlichen Zahn zulegt“, sagte Fraktionschef Dennis Thering. Bei Registrierung, Aufnahme und Unterbringung der Menschen aus der Ukraine komme der rot-grüne Senat zu langsam voran. „Die Folge sind unzumutbare Wartezeiten, zum Teil in der Kälte und ohne Verpflegung, für eine Registrierung in bereits jetzt völlig überfüllten Unterbringungen“, sagte Thering.

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Gemeinsam mit dem ukrainischen Generalkonsulat müssten für Flüchtlingskinder und -jugendliche Bildungsangebote in Form von Internationalen Vorbereitungsklassen entwickelt werden. „Es gilt auch, die gesamte Organisation und Informationspolitik zu Unterbringungsmöglichkeiten, auch privater Art, durch ukrainische und russische Sprachangebote zu professionalisieren“, sagte Thering. (mp/dpa)

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