Hund biss Kind (2) fast tot: Was droht nun dem Halter?
Nach der Beißattacke eines gefährlichen Hundes auf die zweijährige Nisa in Rahlstedt ermittelt die Polizei jetzt wegen fahrlässiger Körperverletzung gegen den Halter – und auch gegen die Mutter und die Großmutter des Kindes. Außerdem lässt die Polizei durch einen Gentest feststellen, um was für eine Rasse es sich bei „Rocky“ handelt. Denn er sieht aus wie ein Pitbull – ist laut Impfausweis aber eine Old Englische Bulldogge.
Das kleine Mädchen wurde mittlerweile im UKE mehrfach operiert – auch von Spezialisten für plastische Chirurgie. Der Hund hatte sich schwer in Kopf und Hals des Kleinkindes verbissen und ließ auch nicht von ihm ab, als die Großmutter (50) ihn wegzerren wollte. Sie wurde dabei auch gebissen.
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Nach der Beißattacke eines gefährlichen Hundes auf die zweijährige Nisa in Rahlstedt ermittelt die Polizei jetzt wegen fahrlässiger Körperverletzung gegen den Halter – und auch gegen die Mutter und die Großmutter des Kindes. Außerdem lässt die Polizei durch einen Gentest feststellen, um was für eine Rasse es sich bei „Rocky“ handelt. Denn er sieht aus wie ein Pitbull – ist laut Impfausweis aber eine Old Englische Bulldogge.
Das kleine Mädchen wurde mittlerweile im UKE mehrfach operiert – auch von Spezialisten für plastische Chirurgie. Der Hund hatte sich schwer in Kopf und Hals des Kleinkindes verbissen und ließ auch nicht von ihm ab, als die Großmutter (50) ihn wegzerren wollte. Sie wurde dabei auch gebissen.
Die Mutter des Kindes (30) soll zunächst nicht direkt dabei gewesen sein, sondern sich kurz vor der Haustür aufgehalten haben.
Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Halter des Hundes
Daher hatte die Großmutter die Aufsichtspflicht gegenüber dem Kind und dem Hund während der Beißattacke. Der Halter des Hundes – er ist der Sohn der 50-Jährigen und der Onkel des schwerverletzten Kindes – soll sich derzeit in der Türkei aufhalten. Er hatte sein Tier wegen seiner Auslandsreise nach Aussagen der Familie vorübergehend bei den Eltern abgegeben. Er lebt in Schleswig-Holstein und ist nicht in Hamburg gemeldet.
Daher wusste auch niemand davon, dass der gefährliche Hund überhaupt in Hamburg lebt. Denn eigentlich darf der hier nicht gehalten werden.
Vermutlich handelt es sich um einen Pitbull-Mischling. Darauf deutet die Tatsache hin, dass er als Welpe 2017 beim Veterinäramt vorgestellt werden sollte, um seine Rasse zu prüfen. Bevor es dazu kam, hatte der damalige Halter das Tier aber ganz schnell nach Schleswig-Holstein verkauft – so heißt es vom Bezirksamt Wandsbek.
Rahlstedt: Beißattacke war nicht Rockys erste Tat
In Hamburg war „Rocky“ dann 2019 bei einem ersten Beißvorfall aufgefallen. Erst seitdem wussten die Behörden überhaupt, dass das Tier doch wieder in der Stadt lebt.
Der Mischling hatte ein Mädchen (7) angefallen. Er sollte daraufhin eingezogen werden, der damalige Halter hatte ihn aber wieder schnell nach Schleswig-Holstein bringen lassen. Dort wurde er dann als „gefährlich“ eingestuft, durfte aber nach Rechtslage gehalten werden.
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Anfang 2021 erfuhr das Bezirksamt Wandsbek durch das Amt in Schleswig-Holstein, dass sich der Hund wieder im Bezirk aufhalten soll. Die daraufhin erfolgte Überprüfung der Halteradresse und einer weiteren Kontaktadresse ergab jedoch keine Hinweise auf eine entsprechende Hundehaltung.
Bis zu dem tragischen Vorfall zu Pfingsten hatte das Bezirksamt keine Kenntnis darüber, dass sich der Hund im Bezirk Wandsbek aufgehalten halt. Hund und Halter waren ja auch hier nicht gemeldet.