Kind (2) in Hamburg fast totgebissen: Hund Rocky biss bereits 7-Jähriger ins Gesicht
Mischlings-Hund Rocky, der am Pfingstmontag ein Kleinkind in Rahlstedt in Kopf und Hals gebissen und schwerst verletzt hatte, ist ein Wiederholungstäter. Der Hund hätte schon längst nicht mehr gehalten werden dürfen – denn er hatte bereits zuvor ein Mädchen (7) gebissen.
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Mischlings-Hund Rocky, der am Pfingstmontag ein Kleinkind in Rahlstedt in Kopf und Hals gebissen und schwerst verletzt hatte, ist ein Wiederholungstäter. Der Hund hätte schon längst nicht mehr gehalten werden dürfen – denn er hatte bereits zuvor ein Mädchen (7) in Ohr und Hand gebissen.
Der fünfjährige Rasse-Mix war bereits 2017 als Welpe beim Bezirk Wandsbek vorgeführt worden. „Noch vor der abschließenden Rassefeststellung wurde der Hund an einen anderen Hundehalter außerhalb Hamburgs verkauft“, so Bezirks-Sprecherin Claudia Petschallies. Aber ob das tatsächlich stimmte, oder nur vorgetäuscht war?
Beißvorfall in Hamburg: Gefährlicher Hund biss erneut zu
Zwei Jahre später tauchte er plötzlich doch wieder im Bezirk Wandsbek auf. Er hatte ein kleines Mädchen (7) gebissen. Laut Staatsanwaltschaft Hamburg war das Mädchen damals zu Besuch bei einer Freundin. Im Haushalt ihrer Mutter lebte Rocky zu der Zeit. Und dort kam es zu dem Beißvorfall. Dabei attackierte der Hund das Mädchen und biss es in Ohr und Hand.
Die Sache ging vor Gericht und wurde gegen eine Geldstrafe eingestellt. Ob der Hund tatsächlich der Frau gehörte, oder womöglich der heutige Halter ihr Lebensgefährte war und schon damals Besitzer von Rocky? Das ist bisher unbekannt. Sein Name tauchte damals allerdings weder als Zeuge noch in der Schilderung der Angeklagten auf.
Das Bezirksamt Wandsbek hatte danach versucht, das Tier sicherzustellen, doch „der Vollzug der Anordnung scheiterte daran, dass der Hund an einen anderen Halter in Schleswig-Holstein abgegeben wurde.“ Das örtlich zuständige Amt in Schleswig-Holstein wurde über den Halterwechsel und den Beißvorfall informiert und stufte den Hund daraufhin als „gefährlich“ ein. Aber auch hier ist unklar, ob der Hund wirklich abgegeben wurde, oder nur zum Schein.
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Anfang 2021 erfuhr das Bezirksamt Wandsbek dann durch das Amt in Schleswig-Holstein, dass sich der Hund wieder im Bezirk aufhalten soll. „Die daraufhin erfolgte Überprüfung der Halteradresse und einer weiteren Kontaktadresse ergab jedoch keine Hinweise auf eine entsprechende Hundehaltung“, so Petschallies. „Bis zu dem tragischen Vorfall hatte das Bezirksamt keine Kenntnis darüber, dass sich der Hund im Bezirk Wandsbek aufgehalten halt.“ Hund und Halter waren dort nicht gemeldet.
Unklar ist bisher, ob die Familie des Kleinkindes in Rahlstedt von Rockys Vorgeschichte wusste.
Beißattacke in Rahlstedt: „Gellende Schreie“ hallten durch die Nachbarschaft
Der Hund hatte die Zweijährige am Pfingstmontag attackiert. Ein Nachbar beobachtete, wie das Tier sich in den Körper der Kleinen verbiss und tätigte den Notruf. Eine weitere Anwohnerin berichtete der MOPO von „gellenden Schreien“, die durchs Viertel hallten. Auch die Oma des Kindes, die sich schützend auf ihre Enkelin geworfen haben soll, wurde angegriffen.
Das Mädchen kam mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus, schwebte zunächst in Lebensgefahr. Mittlerweile ist es stabil. Auch die Oma wurde in einer Klinik behandelt. Rocky wurde am Dienstag eingeschläfert.