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Ein Bar-Besucher sitzt in einer Szene-Bar in Frankfurt am Main
  • Alkohol ist gesellschaftlich weitgehend akzeptiert. Experten sprechen aber vom Suchtmittel Nummer eins.
  • Foto: dpa | Klaus-Dietmar Gabbert

Alkoholprobleme immer schlimmer: Krankenkasse veröffentlicht beunruhigende Zahlen

Immer mehr Berufstätige sind wegen Alkoholkonsums krank. Die AOK Rheinland/Hamburg hat das jetzt in einer Auswertung festgestellt.

Mit 15,3 Ausfalltagen je 100 Versicherte erreichte die Zahl der Kranken im Jahr 2022 einen neuen Höchststand, wie die Krankenkasse nun bekanntgegeben hat. Die Zahl der Beschäftigten, die sich wegen Alkoholproblemen krank melden, steigt bereits seit der Corona-Pandemie 2020 immer weiter.

Zahlen in Wirklichkeit noch höher

Für diese Auswertung hat das BGF-Institut der AOK Rheinland/Hamburg die Daten von Hunderttausenden Berufstätigen gesichtet. Experten gehen jedoch davon aus, dass die wirkliche Zahl der Betroffenen höher ist. In der Auswertung wurden nur Krankheitstage berücksichtigt, für die eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung eingereicht wurde. In den ersten drei Tagen sind in der Regel keine Krankenscheine erforderlich.

dpa | David Young
Gäste stoßen an einem Tisch im Außenbereich eines Lokals mit Altbier an
Im Durchschnitt konsumiert jeder Deutsche 10 Liter reinen Alkohols pro Jahr.

Besonders betroffen von Alkoholstörungen sind ältere Beschäftigte. Im Jahr 2022 waren die 50- bis 59-Jährigen mit 27 Krankheitstagen je 100 Versicherte am stärksten betroffen. Die 20- bis 29-Jährigen hatten siebenmal weniger Ausfalltage: 3,8 AU-Tage je 100 Versicherte. Auch zwischen den Geschlechtern gibt es Unterschiede. Männer fallen fast dreimal so oft alkoholbedingt aus wie Frauen.

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In Deutschland konsumieren 7,9 Millionen Menschen zwischen 18 und 64 Jahren Alkohol in gesundheitlich bedenklicher Menge. Der Alkoholkonsum ist leicht rückläufig. Sabine Deutscher ist Vorstandsmitglied der AOK Rheinland/Hamburg und warnt davor, Alkohol zu unterschätzen. „Diese Form der Sucht kennt keine sozialen Grenzen und ist in allen gesellschaftlichen Schichten verbreitet.“

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