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Ein großes Containerschiff wird im Hamburger Hafen entladen
  • Ein Containerschiff der Maersk-Reederei. Maersk-Chef Skou gab am Montag eine Prognose für Riesen-Frachter ab. (Archivfoto)
  • Foto: dpa / Daniel Bockwoldt

Reederei-Boss in Hamburg: Zeit der Mega-Frachter geht vorbei

Eine überraschende Prognose für die Zukunft von Mega-Frachtern gab der Chef der Maersk-Reederei am Montagabend im Club Hamburger Wirtschaftsjournalisten ab: „Die Schiffe werden nicht größer werden”, sagte Søren Skou. Schon jetzt sei absehbar, dass die Nachfrage nach den Riesenpötten nachlasse und auch die Wirtschaftlichkeit zunehmend nicht mehr gegeben sei. Für Hamburg ist das eine gute Nachricht.

Da der Welthandel nicht mehr so stark wachsen würde, müsse die Frage der Wirtschaftlichkeit gerade bei Containerschiffen mit einer Länge von 400 Metern und einem Fassungsvermögen von über 20.000 TEU (Standardcontainern) gestellt werden, wie das „Manager Magazin“ berichtet. Theoretisch könne man Containerschiffe mit noch größeren Stellplatzkapazitäten bauen – „aber wie will man die Schiffe füllen?“.

Rückgang der Frachtraten aufgrund des stagnierenden Welthandels

Hierfür müssten die Mega-Frachter weitere Stopps in Asien einlegen, was wiederum zu Zeitverzögerungen führen würde. Containerschiffe brauchen aktuell mehrere Wochen, um von Asien noch Europa zu gelangen – jeder weitere Zwischenstopp würde demnach eine zeitliche Verzögerung und somit eine wirtschaftlich nicht rentable Situation zur Folge haben.

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Skou verglich die Entwicklung mit der Luftfahrt, wo der Trend weg von Riesenflugzeugen wie dem Airbus A380 und großen Drehkreuzen hin zu kleineren Flugzeugen mit mehr Direktverbindungen zwischen Städten geht. Für den Hamburger wäre die Entwicklung weg von immer mehr Riesenfrachtern von Vorteil – schon jetzt gibt es massive Probleme, diese trotz Elbvertiefung verlässlich in den Hafen zu bekommen.

Der Maersk-Chef prognostizierte zudem auch einen Rückgang der Frachtraten der Reederei für die Container. Diesen Rückgang sehe er „schneller als mir lieb ist“ auf sich und das Unternehmen zukommen. Die Frachtrate ist der Preis für den Transport von Frachtgut. In der Pandemie waren die Kosten auf das Zehnfache gestiegen. Der laut Skou nicht mehr so stark wachsende Welthandel führte in der letzten Zeit aber zu einer rückläufigen Entwicklung der Frachtraten. (mp)

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