Rechter Aufmarsch in Hamburg: Am Samstag könnte es in der City brenzlig werden
„Gemeinsam für Deutschland“ (GfD), so heißt das rechte Netzwerk, dessen Anhänger am kommenden Samstag, 26. April, in der ganzen Bundesrepublik auf die Straße gehen wollen. Insgesamt sind 22 Aufmärsche in sämtlichen Bundesländern geplant, einer davon am frühen Nachmittag in der Hamburger City. Das Hamburger Bündnis gegen Rechts (HBgR) ruft zu einer Gegendemo auf.
Laut HBgR wird das rechte Spektakel von Nicole Jordan organisiert. Sie ist die Hamburger Frontfrau des formal aufgelösten völkisch-nationalistischen Flügels der AfD um den AfD-Faschisten Björn Höcke. „Trotz ihren Bemühungen, überparteilich und harmlos zu wirken, ist es kein Geheimnis, dass die Organisatoren vor allem aus dem rechtsextremen bzw. dem AfD- und Querdenker-Milieu stammen“, so das Hamburger Bündnis gegen Rechts. „Die Forderungen des Bündnisses ,Gemeinsam für Deutschland‘ finden sich demnach eins zu eins im AfD-Wahlprogramm wieder.“
Nicole Jordan, Hamburger Frontfrau des rechten AfD-Flügels, organisiert den Aufmarsch
Mit ihrem Aufmarsch versuche Nicole Jordan an vergangene rechte Aufmärsche wie Pegida, Merkel-muss-weg und die „Kunsthallendemos“ der Coronaleugner anzuknüpfen. „Die Demo kann als weiterer Versuch gewertet
werden, den Zusammenschluss der Rechtsextremen mit der bürgerlichen Mitte sowie Verschwörungsideologen voranzutreiben“, so das HBgR.
Laut der Pressestelle der Hamburger Polizei wurde die Kundgebung von einer „Privatperson“ angemeldet. Den Namen Nicole Jordan kann die Polizei weder bestätigen noch dementieren. Mit 1000 Teilnehmern werde gerechnet.
Das Landesamt für Verfassungsschutz bestätigt den Aufmarsch des Netzwerks „GfD“. „Nicht alle, die da mitmarschieren, werden Extremisten sein, aber die, die mitmachen, müssen sich im Klaren darüber sein, dass sie Seite an Seite auch mit Extremisten marschieren werden“, so Marco Haase, der Sprecher, auf Anfrage der MOPO.
„Wir setzen ein klares und buntes Zeichen für Vielfalt, Solidarität und Demokratie“
Rachid Messaoudi vom HBgR zur MOPO: „In Hamburg gab es schon zahlreiche Versuche, durch das Schüren von Ängsten die Mitte der Gesellschaft anschlussfähig für Rechtsextreme zu machen. Wir haben uns immer erfolgreich dagegengestellt und werden das auch weiterhin tun. Unsere gesellschaftlichen Werte werden wir stets gegen Angriffe von Rechts verteidigen. Wir setzen ein klares und buntes Zeichen für Vielfalt, Solidarität und Demokratie. Keinen Fußbreit den Faschisten, auch nicht im bürgerlichen Gewand. Deshalb rufen wir dazu auf, am Samstag zu unseren Protesten zu kommen.“
Das HBgR wird zwei Protestkundgebungen veranstalten: jeweils um 14 Uhr an der Ecke Reesendamm/Jungfernstieg und an der Ecke Bergstraße/Plan.
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