Terror-Helfer gesucht? Razzien in Hamburg und Neumünster
In Neumünster und in Hamburg hat es am Dienstagmorgen mehrere Durchsuchungen gegeben, darunter auch in einer vom Verfassungsschutz beobachteten Moschee. Die Beschuldigten sollen nach MOPO-Informationen Mitglieder für den Islamischen Staat (IS) geworben haben.
Mehrere Mannschaftswagen hielten vor einer Einfahrt in der Christianstraße in Neumünster. Sie führt zur Darul-Arqam-Moschee, die Verfassungsschützer als Extremisten-Treffpunkt einschätzen. Die Einrichtung selbst hat sich seit jeher stets gegen diese Vorwürfe gewehrt. Auch an der Holstenstraße in Neumünster sowie in Lurup wurden Räumlichkeiten durchsucht, darunter Wohnungen.
Darum geht es bei den Ermittlungen
Es gibt zwei Beschuldigte, die sich im Umfeld der Moschee in Neumünster um Mitglieder bemüht haben sollen; sie suchten Erkenntnissen der Ermittlungsbehörden zufolge offenbar nach Terrorhelfern, die im Ausland ausgebildet werden sollten.
Das bestätigt auch die federführende Bundesanwaltschaft aus Karlsruhe der MOPO. Eine Sprecherin sagte: „Es geht um den Verdacht des Werbens um Mitglieder oder Unterstützer für eine terroristische Vereinigung im Ausland.“ Wie die Behörde auf die verdächtigen Männer kam, wollte die Sprecherin aus ermittlungstaktischen Gründen nicht sagen.
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Mögliche Beweise, die bei den Durchsuchungen gefunden wurden, werden nun ausgewertet. Festnahmen habe es keine gegeben. Zudem sei die Wohnung einer „nicht verdächtigen Person“ durchsucht worden. Sie soll zum Umfeld der zwei Beschuldigten gehören.
Der Verfassungsschutz glaubt, dass sich momentan 868 Islamisten in Schleswig-Holstein aufhalten. Das geht aus einem aktuellen Bericht hervor. 750 ordnen die Beamten dem Salafismus zu. 2017 lag die Zahl der mutmaßlichen Islamisten noch bei 370.