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In einem Bus der Linie 21 soll es zu der Auseinandersetzung gekommen sein.
  • In einem Bus der Linie 21 soll es zu der Auseinandersetzung gekommen sein.
  • Foto: Marius Roeer

Prügelei um Sitzplatz im Bus: Hochbahn-Mitarbeiter greift Vater an

„Respekt bedeutet für mich, kleinen Kindern und Älteren einen Sitzplatz zu gewähren“, sagt Stefan F. im Gespräch mit der MOPO. Man merkt ihm die Wut über den Vorfall an, bei jedem Wort: In einem VHH-Bus soll ein Hochbahn-Mitarbeiter seinem zehnjährigen Sohn den Platz verweigert haben. Im weiteren Verlauf soll der 54-Jährige den Vater beleidigt und angegriffen haben. Auch von der Hochbahn sei er enttäuscht, „schwer enttäuscht“, so F.

Am 30. September gegen 12 Uhr stiegen Vater und Sohn an der Bushaltestelle Fangdieckstraße in den Bus der Linie 21 ein. Beide wollten nach Eidelstedt, wie F. erzählt: „Es war recht voll. Rechts war ein Platz frei, neben dem Hochbahn-Mitarbeiter, direkt am Fenster. Mein Sohn wollte sich da hinsetzen, aber der Mann hat sich nicht bewegt.“

Hamburg: Streit im Bus – Vater von Hochbahn-Mitarbeiter angegriffen

Die Sachen auf dem Platz soll der in Hochbahn-Uniform gekleidete Mann nicht beiseitegelegt haben. „Ich wies ihn darauf hin, dass mein Sohn dort sitzen möchte, da blaffte er mich an, ich solle freundlicher sein.“ Als F. den Mann nach eigener Aussage darauf hinwies, dass er ihn nicht darum bitten müsse, dass sein Kind sitzen darf, habe der angefangen, ihn und seinen Sohn lautstark zu beleidigen. „Dann stand er auf und griff mich an.“

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Zunächst habe der Mann F. an der Schulter geschlagen, „dann wollte er mir eine Kopfnuss geben, aber ich konnte noch ausweichen.“ Der Hochbahn-Mitarbeiter soll den Vater dann dazu gedrängt haben, den Streit draußen zu klären. F.: „Er wollte an der Elbgaustraße aussteigen, doch ich wollte das nicht.“ Dann habe der Mann ihn wieder angegriffen, F. habe sich, wie er erzählt, daraufhin nur gewehrt. Beide Männer gingen zu Boden, schlugen aufeinander ein. „Ich merkte dann nur noch eine Hand an meinem Hals. Wir wurden von anderen Leuten getrennt und auseinandergehalten.“

An der Haltestelle Fangdieckstraße stiegen Vater und Sohn in den Bus. Marius Roeer
An der Haltestelle Fangdieckstraße stiegen Vater und Sohn in den Bus.
An der Haltestelle Fangdieckstraße stiegen Vater und Sohn in den Bus.

Dann sei der Hochbahn-Mitarbeiter aus dem Bus gestürmt und gleich darauf – als F. mit seinem Sohn ausgestiegen war – wieder eingestiegen. „Er hat versucht, zu flüchten. Ich rief die Polizei.“ Die sei dann auch an die Bushaltestelle gekommen, wo Vater und Sohn warteten. Die Beamten stoppten den Bus am Eidelstedter Platz und befragten den Hochbahn-Mitarbeiter. „Er hat natürlich alles anders dargestellt und gesagt, ich hätte ihn angegriffen, was absurd ist“, so F.


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Die Polizei bestätigt gegenüber der MOPO den Vorfall. Sprecher Florian Abbenseth: „Wir ermitteln in dieser Sache wegen des Verdachts der wechselseitigen Körperverletzung gegen beide Beteiligte. Die Ermittlungen, auch die Auswertung des Überwachungsmaterials aus dem Bus, dauern an.“

Opfer: „Ich will von der Hochbahn nur eine Entschuldigung“

F. erlitt eigenen Angaben nach Prellungen und Schürfwunden, musste ins Krankenhaus. Mehrmals habe er bei der Hochbahn angerufen, um den Vorfall zu klären, doch dort habe man ihm nicht weiterhelfen wollen: „Ich wurde mehrmals aus der Leitung geworfen und wenn nicht, dann immer und immer wieder weitergeleitet. Irgendwann bin ich sogar beim Pförtner gelandet.“ Er wolle nicht viel, sagt F., nur „Respekt und eine ehrliche Entschuldigung“.

Hochbahn und VHH wollen sich auf MOPO-Nachfrage nicht näher zu dem Vorfall äußern. „Zu laufenden Verfahren geben wir keine Stellungnahme ab.“ Ohnehin sei der Mann auf einer Privatfahrt und nicht im Dienst gewesen, wie ein Sprecher der Hochbahn sagte. „Von unseren Mitarbeitern erwarteten wir trotzdem, dass sie nicht in solche Situationen geraten. Ob im Dienst oder nicht.“

In einer früheren Version war die Rede von einem VHH-Mitarbeiter, der in Streit mit dem Familienvater geraten war. Dem war nicht so. Der Text wurde dahingehend angepasst. Wir bedauern diesen Fehler und entschuldigen uns dafür.

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