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  • Die Polizei konnte nach dem blutigen Streit in Jenfeld zwei Tatverdächtige ermitteln. (Symbolfoto)
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Streit in Hamburg: Kiosk-Mitarbeiter sollen versucht haben, Mann zu töten

Ein 34-Jähriger ist nach einem Streit vor einem Kiosk an der Charlottenburger Straße von mehreren Männern lebensgefährlich am Kopf verletzt worden. Die Täter sollen mit Schlagwerkzeug bewaffnet gewesen sein. Die Hamburger Polizei wertet die Tat von Oktober mittlerweile als versuchtes Tötungsdelikt. Die Mordkommission ermittelt.

Der 34-Jährige soll den Angaben nach am Abend des 22. Oktobers gegen 22.30 Uhr vor dem Kiosk gestanden und mit zwei Begleitern Alkohol konsumiert haben. Dabei sei es, so ergaben die Ermittlungen, zu einem verbalen Disput mit zwei jeweils 20 Jahre alten Mitarbeitern des Kiosk gekommen. Diese sollen den Mann, der schon dabei gewesen sein soll, sich zu entfernen, im weiteren Verlauf attackiert haben – auch, als dieser schon am Boden lag.

Streit in Hamburg: Polizei bewertet Tat als versuchte Tötung

„Nachdem er das Bewusstsein verloren hatte, flüchteten die Angreifer zurück in den Kiosk“, so Florian Abbenseth, Sprecher der Polizei. „Bekannte des 34-Jährigen hatten zwischenzeitlich einen Notruf abgesetzt.“ Zunächst waren die Personalien mehrerer Personen festgestellt worden, ohne einen dringenden Tatverdacht begründen zu können.

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Doch während der Ermittlungen der Kripo (LKA 151) stellte sich heraus, dass die Kiosk-Mitarbeiter für die Attacke als Haupttäter infrage kamen. Auch gegen den Betreiber und einen weiteren Mann wurden Ermittlungen eingeleitet, der Verdacht der gefährlichen Körperverletzungen änderte sich, nachdem weitere Indizien dazukamen.


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Auch die Schwere der Verletzungen spielte bei der Entscheidung, die Tat als versuchte Tötung zu werten, eine entscheidende Rolle: Im Krankenhaus war nämlich festgestellt worden, dass das Opfer lebensgefährliche Kopfverletzungen und mehrere Armbrüche erlitten hatte. Abbenseth: „In enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Hamburg gingen die Ermittler daher von einem versuchten Tötungsdelikt aus.“ Ab dann übernahm auch die Mordkommission den Fall.

Polizei Hamburg: Die Ermittlungen dauern an

Die Ermittler durchsuchten daraufhin die Wohnungen aller Verdächtigen in Rahlstedt, Jenfeld und Wandsbek, auch der Kiosk wurde gefilzt. Die Beamten fanden „umfangreiche Beweismittel, die nun einer Auswertung bedürfen“. Gegen die zwei mutmaßlichen Haupttäter wurden Haftbefehle erwirkt und vollstreckt, Hilfe bekamen die Ermittler dabei von Spezialkräften der Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit (BFE). Die zwei 20-Jährigen sitzen seitdem in U-Haft. „Die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft dauern in dem Falll noch an“, so Abbenseth. (dg)

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