Aufgelöste Swinger-Party
  • Eine Frau wurde nach dem Einsatz von Rettungssanitätern betreut.
  • Foto: Breul-Bild/CNTV

Sex-Party trotz Corona: So warb der Veranstalter für die Swinger-Fete

Sex-Party mit Folgen: Die Gäste der am Freitagabend in Stellingen von der Polizei aufgelösten Swinger-Party müssen Bußgelder zahlen. Auch die Gastgeberin muss mit einer hohen Strafe rechnen. Zuvor war auf WhatsApp Werbung für die schlüpfrige Sause gemacht worden.

Die Swinger-Party am Kronsaalsweg war im Internet als „Sexy Friday Night“ beworben worden. Nicht die erste dort. Auf einer einschlägigen Internetseite ist nachzulesen, dass es dort in den letzten Wochen mindestens acht Partys gegeben hat. Mit bis zu 130 Teilnehmern! Um 21 Uhr fielen am vergangenen Freitag in dem Penthouse in Stellingen die Hüllen. Doch schon um 23 Uhr war alles wieder vorbei. Polizisten lösten die Feier auf, nachdem sie von Anwohnern über den Verstoß gegen die Corona-Regeln und Hygienemaßnahmen informiert worden waren. 68 Menschen erhielten einen Platzverweis.

Gäste hatten sich mit Fantasienamen auf den Listen eingetragen

In einem Video aus einer geheimen Whatsapp Gruppe (liegt der MOPO vor), preist der Veranstalter die Party an und führt durch die gediegen ausgestatteten Räume. Ein Schwenk in die Küche wird mit den Worten „Hier wird das Buffet gerade vorbereitet“ kommentiert. Der nächste Schwenk vorbei an goldbezogenen Sitzmöbeln geht auf eine riesige Liegewiese aus Schaumstoff. „Und hier könnte ihr Spaß haben, wenn ihr wisst was ich meine“, so bewirbt der Mann die Party drei Stunden vor Beginn.

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Durch Corona hat sich die Swinger-Szene verändert. Denn die Clubs und frivolen Bars waren wegen der Eindämmungsverordnung lange Zeit geschlossen. Bis heute haben einige ihre Pforten immer noch nicht wiedereröffnet, weil zum Beispiel vorgeschriebene Hygienekonzepte nicht umsetzbar waren oder sich der Betrieb wegen der anhaltenden Sperrstunde kaum lohnt.

Gäste scheuen sich Kontaktdaten preiszugeben

Ein weiteres Problem: Viele Gäste meiden die Clubs und Bars, weil sie ihre Kontaktdaten nicht preisgeben möchten. „Kaum auszumalen, was passiert, wenn meine Frau durch Kontaktnachverfolgung erfährt, dass ich im Swinger-Club war“, sagt ein Insider zur MOPO. Um nicht auf erotische Abwechslung verzichten zu müssen, trafen sich viele Clubgänger seit der Pandemie in Privaträumen. Andere, wie die Organisatoren von Stellingen, planten größere Events, mieteten Räume an und führten erotische Partys durch.

Bei der Party am Kroonsalsweg ist nun jeder der Gäste zur Zahlung eines Bußgeldes in Höhe von 150 Euro verdonnert worden. Grund: Der Mindestabstand war ignoriert worden. Auch bei der Erfassung der Kontaktdaten gab es Unregelmäßigkeiten. Nur 48 der insgesamt 68 Personen hatten sich auf der Liste eingetragen, 47 davon allerdings auch noch mit Fantasienamen. Lediglich die Maskenpflicht war von sämtlichen Teilnehmern berücksichtigt worden. Nach dem Polizeieinsatz am Freitagabend herrscht nun große Unsicherheit. In der WhatsApp-Gruppe (Auszüge liegen der MOPO vor), haben viele Angst, nun unangenehme Post nach Hause zu bekommen.

Hamburg: Bußgeld nach Swinger-Party

Mit der Anonymität es vorbei: Die Polizei nahm sämtliche Personalien auf. Auch die Gastgeberin der Swinger-Party, die sich „misi18“ nennt erwartet eine hohe Strafe. Die 40-Jährige muss mit einer Geldstrafe von mehreren tausend Euro rechnen. Auch das Finanzamt könnte sich für das bunte Treiben interessieren. Wie die MOPO erfuhr, wurde für die Gäste eine Partygebühr fällig. Einzelne Männer zahlten 80 Euro, Frauen 10 Euro und Paare 50 Euro.

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