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Millionen Euro wollten Arbeitgeber durch Schwarzarbeit sparen. Der Zoll ermittelte in mehr als 2000 Verfahren in Hamburg.
  • Arbeitgeber wollten durch Schwarzarbeit Beträge in Millionenhöhe sparen.
  • Foto: Imago

Schwarzarbeit-Bilanz in Hamburg: In den Branchen kontrolliert der Zoll am häufigsten

Schwarzarbeit ist zwar strikt verboten, trotzdem aber in vielen Branchen allgegenwärtig. Für das Hauptzollamt Hamburg gab es so auch im vergangenen Jahr jede Menge zu tun, wie eine am Dienstag veröffentliche Statistik zeigt. Eines wird dabei besonders deutlich: Oft wird in der Stadt nicht einmal der Mindestlohn gezahlt.

Der liegt mittlerweile bei zwölf Euro – für viele Arbeitgeber scheint das gesetzliche Mindestmaß aber eher eine Empfehlung zu sein. Die zum Zoll gehörende und solche Fälle bearbeitende Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) hat im vergangenen Jahr 100 Ermittlungsverfahren eingeleitet. Zoll-Sprecher Oliver Bachmann: „Jede Prüfung ist auch grundsätzlich eine Mindestlohnprüfung.“ Man verfolge derartige Verstöße „mit unverändert hoher Priorität“.

Hamburger Zoll deckt Schaden in Millionenhöhe auf

Insgesamt überprüfte die FKS im Jahr 2022 1412 Arbeitgeber. In diesem Zuge wurden 1823 Strafverfahren eingeleitet und 927 Ordnungswidrigkeiten festgestellt. Überwiegend ging es dabei um Betrug, Vorenthalten und Veruntreuen von Arbeitsentgelt und illegalen Aufenthalt. Der Zoll deckte dabei einen Schaden in Höhe von drei Millionen Euro auf – im vergangenen Jahr waren es noch knapp acht Millionen und 2180 Straftaten.

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Es gibt drei Prüfungsgründe der FKS: Die Zöllner filzen „verdachtsunabhängig“ in bekannten Branchen spontan. Sie prüfen initiativ aus Anlass „eigener Risikoeinschätzungen“. Oder der Zoll bekommt Tipps, die zur Kontrolle führen. Oft führen die Kontrollen zu langwierigen und komplexen Ermittlungen. Häufig kommt es auch zu bundesweiten Schwerpunkteinsätzen, unter anderem im Baugewerbe, im Friseurhandwerk und in der Gastronomie. (dg)

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