Rechtsradikaler Anschlag? Denkmal für Hamburger Bombenopfer zerstört
Unbekannte haben das Friedenszelt nahe den Gräbern der Hamburger Bombenopfer aus dem Zweiten Weltkrieg auf dem Friedhof Ohlsdorf schwer beschädigt. Während der „Operation Gomorrha“ waren 1943 35.000 Menschen getötet worden.
20 der 24 Planen des Zeltes seien zerschnitten worden, teilte das Bündnis Ohlsdorfer Friedensfest am Montag mit. Der Schaden betrage etwa 6000 Euro. Das Bündnis vermutet einen Anschlag mit vermutlich rechtsradikalem Hintergrund.
Hamburg: Friedenszelt für Opfer von „Operation Gomorrha“ zerstört
Der Schaden sei bereits am Freitag entdeckt und die Polizei eingeschaltet worden. Ein Polizeisprecher bestätigte, dass der Staatsschutz Ermittlungen wegen Sachbeschädigung aufgenommen habe.
Das Bündnis Ohlsdorfer Friedensfest hatte sich 2009 gegründet, um Kundgebungen von Rechtsradikalen im Umfeld des Jahrestags der „Operation Gomorrha“ an den Gräbern der Bombenopfer entgegenzutreten, bei denen die Verbrechen der Nationalsozialisten relativiert worden waren.
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Während der „Operation Gomorrha“ hatten britische und amerikanische Bomber Ende Juli 1943 in mehreren Angriffswellen rund 8500 Tonnen Spreng- und Brandbomben über Hamburg abgeworfen. Neben Industrieanlagen wurden auch Wohnviertel angegriffen. Ein durch die Angriffe ausgelöster Feuersturm vernichtete ganze Stadtteile. 35.000 Menschen starben, 125.000 wurden verletzt. (dpa/mp)