Radfahrer starb im Gleisbett: Anklage gegen mutmaßlichen S-Bahn-Schubser
Etwas mehr als ein halbes Jahr ist es her, dass ein 56-jährige Radfahrer am S-Bahnhof Ohlsdorf nach einem Rempler auf die Gleise zwischen zwei Waggons stürzte und tödlich verunglückte. Der Täter wurde gesucht – jetzt kommt es zur Anklage.
Acht Monate nach dem tödlichen Sturz eines Radfahrers gegen eine S-Bahn in Hamburg-Ohlsdorf hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen 62-Jährigen erhoben.
Dem Deutschen werde Körperverletzung mit Todesfolge vorgeworfen, teilte Oberstaatsanwältin Liddy Oechtering am Montag mit. Einen Prozesstermin gebe es noch nicht.
Überwachungsaufnahmen schaffen Klarheit
Am 7. Juni vergangenen Jahres war der 56 Jahre alte Radfahrer zwischen zwei Waggons einer anfahrenden S-Bahn gestürzt und tödlich verletzt worden. Überwachungsaufnahmen zeigten nach Angaben der Polizei, dass der Mann mit einem Fuß auf der Pedale stehend über den Bahnsteig gerollt war. Dabei sei er augenscheinlich bewusst von einem anderen Mann angerempelt worden, hieß es.
Täter wurde zunächst verschont
Ein Augenzeuge berichtete der MOPO direkt nach dem Vorfall, dass er kurz vor dem Unglück lautes Geschrei gehört habe. Das Motiv des Täters ist bis dato unklar.
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Zwei Tage später – am 09. Juni – war der Verdächtige am Flughafen Hamburg festgenommen worden. Gegen den Mann wurde Haftbefehl erlassen. Noch im selben Monat wurde er von der Untersuchungshaft gegen Meldeauflagen verschont, wie Oechtering weiter mitteilte. (dpa/mp)
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