Polizei-Chef: Hamburg wird krimineller – besonders an einem Ort
Schlechte Aussichten für die Sicherheit der Hamburger: Laut Polizeipräsident Ralf Martin Meyer dürfte die Zahl der Straftaten dieses Jahr gestiegen sein. Eine Ecke in der Hansestadt ist dabei ganz besonders betroffen.
In einem Interview mit dem NDR sagte der Polizeipräsident, er rechne bei der Kriminalstatistik für 2022 mit einem Anstieg um 10 bis 15 Prozent und rund 210.000 Straftaten im Vergleich zum Vorjahr. Ursache: Das Ende der Corona-Maßnahmen in diesem Jahr. Aus diesem Grund sei vor allem mit einer steigenden Zahl an Einbrüchen zu rechnen, die Zeit der häuslichen Isolation und Lockdowns ist vorüber.
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Hotspot für Straftaten ist weiterhin der Hamburger Hauptbahnhof, und auch hier gibt es eine steigende Tendenz. Der Polizeipräsident sprach von „szenetypischen“ Delikten – also solche, die Szeneangehörige der dortigen Drogen-, aber auch Obdachlosen- oder Trinkerszene sich gegenseitig antun, zum Beispiel Körperverletzung. Auch die Zahl der Taschendiebe habe zugenommen, seitdem durch das 9-Euro-Ticket mehr Fahrgäste unterwegs waren.
Die steigende Anzahl der registrierten Fälle am Hauptbahnhof hängt jedoch auch mit häufigeren Polizeikontrollen zusammen, die die Taten überhaupt erst erfassen, wie die Hamburger Polizei jüngst der „taz“ bestätigte. Auch der Sprecher der Innenbehörde, Daniel Schaefer, sagte, dass auch im Betäubungsmittelbereich vermehrte Schwerpunkteinsätze zu einer Zunahme der registrierten Straftaten geführt haben. (prei/ncd)
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