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Dieses Plakat in Harburg spielt auf die „Pimmelgate“-Affaäre um Innensenator Grote an.
  • Dieses Plakat in Harburg spielt auf die „Pimmelgate“-Affaäre um Innensenator Grote an.
  • Foto: André Lenthe

„Pimmelgate“ nimmt wieder Fahrt auf – Plakate in Harburg aufgetaucht

Von dem riesigen Plakat an einer Harburger Bushaltestelle lächelt Innensenator Andy Grote den Betrachter freundlich an – aber Wahlwerbung für den SPD-Politiker ist das Poster nicht: „Der Pimmel“ steht groß über Grotes Porträt. Offensichtlich geht das „Pimmelgate“, die Affäre um die Twitter-Reaktion eines Mannes auf einen Tweet von Grote (SPD), in eine neue Runde. Am Samstag tauchten die Satire-Plakate auf – Urheber unbekannt.

Die Aufmachung der Poster an mehreren Bushaltestellen ist an die Titelseite des Magazins „Der Spiegel“ angelehnt. Als Titel prangt dort aber „Der Pimmel“, darunter ein großes Porträt von Grote. Auf dem Foto steht die Zeile: „Mensch Andy, sei doch nicht so steif“.

Die Vorgeschichte: Auf Twitter hatte Grote Ende Mai 2021 Menschen, die trotz der Corona-Pandemie im Schanzenviertel feiern, als „ignorant“ verurteilt. Zahlreiche Kommentatoren im Netz hielten ihm daraufhin einen eigenen, nicht corona-konformen Umtrunk während der Pandemie vor. Ein User mit dem Namen „ZooSt.Pauli“ ging im wahrsten Sinne unter die Gürtellinie und schrieb: „Du bist so 1 Pimmel“.

In Harburg: Wieder Pimmelgate Plakate aufgehängt

Monate später hatte das Ganze ein Nachspiel. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft erließ das Amtsgericht Hamburg einen Durchsuchungsbeschluss, der im September 2021 in der Bernhard-Nocht-Straße vollstreckt wurde.


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Kurz danach pflasterten Unbekannte als Solidarität mit „ZooSt.Pauli“ Aufkleber mit dem beleidigenden Spruch Straßenschilder in der ganzen Stadt. Sogar Plakate wurden aufgehängt. Die Polizei rückte an, entfernte die Aufkleber und übermalte die Plakate. Dann war es lange ruhig um das Thema. Bis zum Samstag.

Beamte begutachteten die neuen Plakate in Harburg, unternahmen aber erstmal nichts. Auf Nachfrage reagierte die Polizei gelassen und entgegnete, dass zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht eingeschritten wird.

Später am Samstag dann die Kehrtwende: Die Polizei stellte 20 Satire-Plakate als mögliche Tatmittel sicher: 15 bezogen sich auf Altkanzler Gerhard Schröder, fünf auf Grote. Der Staatsschutz prüft nun, ob strafbare Handlungen vorliegen und ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wird.

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