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Zwei Plüschtiere liegen neben einem Windspiel und einer Grabkerze an einer Mauer
  • Eine kleine Gedenkstätte erinnert an die grausame Tat in Barsinghausen.
  • Foto: dpa | Moritz Frankenberg

Vierjähriger stirbt qualvoll: Mutter und ihr neuer Freund unter Mordverdacht

Ein kleiner Junge soll in Barsinghausen über Monate vom neuen Partner seiner Mutter misshandelt, eingesperrt und schließlich getötet worden sein. Dem Mann wird Mord, der Mutter Mord durch Unterlassen vorgeworfen.

Nach dem Tod eines Vierjährigen in Barsinghausen hat die Staatsanwaltschaft Hannover Anklage wegen Mordes gegen den 33 Jahre alten Lebensgefährten der Mutter erhoben. Der 28-jährigen Mutter wird Mord durch Unterlassen vorgeworfen. Zudem ist das Paar wegen schwerer Misshandlung von Schutzbefohlenen und Freiheitsberaubung angeklagt, wie die Staatsanwaltschaft am Montag mitteilte.

Junge starb nach monatelanger Misshandlung

Am 12. Januar 2023 soll der 33-Jährige dem kleinen Jungen mit einem harten Gegenstand zahlreiche Schläge gegen den Kopf und Körper versetzt haben, um ihn zu töten. Zudem soll er dem Kind schwere sexuelle Gewalt angetan haben. Der Junge starb noch in der Nacht in der Wohnung des Mannes in Barsinghausen infolge seiner schweren Verletzungen.

Zunächst hatten der Mann mit deutscher und polnischer Staatsangehörigkeit und die Polin die Verletzungen des Vierjährigen mit einem Treppensturz zu erklären versucht. Über die Mordanklage hatte zunächst „Bild“ berichtet.

Mutter wollte Beziehung nicht gefährden

Schon seitdem die Frau im Mai 2022 aus Polen zu dem 33-Jährigen nach Barsinghausen gezogen war, sollen der Junge und seine sechsjährige Schwester regelmäßig geschlagen, gequält und zeitweise in einen unbeheizten dunklen Abstellraum eingesperrt worden sein. Die Tochter der 28-Jährigen war den Ermittlungen zufolge nicht so massiv wie der Sohn von den Misshandlungen betroffen. Das mordverdächtige Paar sitzt in Untersuchungshaft.

Die Misshandlungen hätten bereits kurz nach dem Umzug der Frau mit ihren Kindern nach Deutschland begonnen, weil der Junge den 33-Jährigen in seiner Liebesbeziehung zu der Mutter gestört habe, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Die 28-Jährige soll nach anfänglichem Zögern an den Misshandlungen mitgewirkt, um die Beziehung zu ihrem neuen Partner nicht zu gefährden.

Verletzungen wurden nicht versorgt

Der Vierjährige habe insbesondere am 28. Dezember 2022 schwere Verletzungen – darunter ein Oberkieferbruch –erlitten, die unversorgt geblieben seien. In den letzten Wochen vor seinem Tod soll er zudem kaum noch zu essen und zu trinken erhalten haben, so dass er stark untergewichtig war. Am 12. Januar 2023 soll die Mutter den gewaltsamen Tod ihres Kindes zumindest billigend in Kauf genommen haben, um die Beziehung mit dem Mann fortführen zu können. Über die Eröffnung des Hauptverfahrens hat jetzt das Landgericht Hannover zu entscheiden.

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Die Region Hannover hatte nach der Festnahme des Paares mitgeteilt, dass die vier und sechs Jahre alten Kinder dem Jugendamt zuvor nicht bekannt gewesen waren. Der 33-Jährige soll nach damaligen Angaben der Staatsanwaltschaft auch zwei eigene Kinder aus einer vorherigen Beziehung haben. Seine frühere Partnerin habe ihn wegen Körperverletzung angezeigt, es gebe aber keine Erkenntnisse dazu, ob er in der früheren Beziehung gewalttätig gegenüber seinen Kindern war, hieß es im Januar. (dpa)

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