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Aktivisten verschiedener Klimaschutzorganisationen hängen an der Elbphilharmonie und haben Banner mit der Aufschrift "Exit gas now!" und "Neokolonialen Kapitalismus bekämpfen" aufgehängt.
  • Klima-Aktivisten seilten sich am Montag von der Elphi ab und entrollten Banner.
  • Foto: picture alliance/dpa | Daniel Bockwoldt/IMAGO/MOPO-Montage

Aktivisten seilen sich von Elphi ab – Blockade vom Hafen angekündigt

Waghalsige Aktion an Hamburgs Wahrzeichen: Am Montag haben sich Klima-Aktivisten von der Elbphilharmonie abgeseilt und Banner entrollt. Sie fordern unter anderem einen sofortigen Gasausstieg. Außerdem sind für die kommenden Tage weitere Proteste angekündigt.

Etwa zehn Personen hätten sich an der Aktion beteiligt, sagte ein Polizeisprecher. Einige von ihnen seien vermutlich über das Geländer der Plaza, der 37 Meter hohen Aussichtsplattform, geklettert und hätten sich mit Plakaten an die Außenfassade gehängt. Auf einem der Plakate stand: „Neokolonialen Kapitalismus bekämpfen“, auf einem anderen „Exit gas now!“ („Gasausstieg jetzt!“).

Unterzeichnet sind die Plakate von den Gruppen „Gegenstrom Hamburg“, „Robin Wood“ und „Ende Gelände“. Sie demonstrierten „für ein Ende globaler Ausbeutung und gegen den Ausbau fossiler Infrastruktur in Deutschland“, sagte eine Sprecherin in einem Video, das auf Twitter verbreitet wurde.

Am Vormittag rief außerdem das Bündnis „..ums Ganze“ zu einer Blockade des Hamburger Hafens auf. Wann genau dies geplant ist, teilten die Aktivist:innen nicht mit, kündigten aber „Massenaktionen zivilen Ungehorsams“ während des Klima-Camps in Hamburg vom 9. bis 14. August an.

Störung der kritischen Infrastruktur

„Im Hamburger Hafen läuft die logistische Infrastruktur zusammen. Aktivist:innen werden mit Aktionen zivilen Ungehorsams den kapitalistischen Normalzustand unterbrechen“, sagt die Pressesprecherin des Bündnisses „..ums Ganze“, Liv Roth, zur MOPO. Damit wolle die Bewegung gegen das kapitalistische Wirtschaftssystem als Ursache der Klimakrise protestieren. 

In Hamburg gab es in diesem Jahr schon mehrere Blockaden durch Klimaaktivist:innen. Auch im Hafen: Im Februar klebten sich Aktivist:innen unter dem Motto „Essen retten, Leben retten“ auf die Straße, um den Zugang zur Köhlbrandbrücke zu blockieren. Die Innenstadt und der Verkehr am Dammtorbahnhof waren das Ziel ähnlicher Maßnahmen. Der kommunistische Zusammenschluss „…ums Ganze!“ blockierte bereits 2017 anlässlich des G20 Gipfels mit über tausend Aktivist:innen den Hamburger Hafen.

Ausgangspunkt: System Change Camp

Das „System Change Camp“, im Altonaer Volkspark ist Ausgangspunkt der Proteste. Hier werden bis zu 6.000 Klimaaktivist:innen linker und klima-aktivistischer Gruppen aus dem In- und Ausland erwartet. Auf dem Programm stehen verschiedene klimabezogene Veranstaltungen und Massenaktionen – darunter die Protestaktion am Hafen.

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Die Polizei Hamburg gibt auf Anfrage der MOPO an, auf mögliche Aktionen wie etwa Straßenblockaden eingestellt zu sein. „Der Personalansatz, mit dem wir diese Woche im Einsatz sind, ist entsprechend hoch“, sagt der Sprecher Florian Abbenseth angesichts des Klima-Camps. Und weiter: „Wir verfolgen die Entwicklungen sehr aufmerksam und haben dabei auch den Hafen im Blick.“ 

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