In Hamburg: Trickbetrüger wollen Rentner ausnehmen – doch der reagiert perfekt

Wandsbek –

Die Hamburger Polizei hat am Donnerstag zwei Frauen (27, 55) festgenommen, die mit weiteren Komplizen versucht haben sollen, einen 70 Jahre alten Rentner aus Wandsbek auszunehmen. Doch der erkannte den Schwindel – und reagierte perfekt. 

Zunächst war das Opfer vormittags von „Joachim“ angerufen worden – ein ihm unbekannter Mann, der von ihm 18.000 Euro verlangte – für die Abwicklung eines Notartermins. Zum Schein ging der Rentner auf die Forderung ein.

Hamburg: Betrüger wollen Rentner ausnehmen – doch der reagiert perfekt

Kurz nachdem der 70-Jährige sagte, er würde Geld aus seinem Bankschließfach holen, bekam er einen weiteren Anruf, diesmal von einem „Herrn Fischer“, der sich als Kriminalbeamter ausgab. Dieser sagte dem Rentner, dass „Joachim“ ein Betrüger sei, gegen den die Polizei gerade ermittle. „Er forderte den 70-Jährigen auf, sich durch Drücken der Tasten #110 auf seinem Telefon über die Echtheit des Anrufers zu vergewissern und bei der Überführung des Betrügers ‚Joachim‘ mitzuwirken“, so eine Polizeisprecherin.

Doch auch diesen Trick erkannte der Rentner. Nun rief er die echte Polizei, die daraufhin Kripo-Ermittler zu ihn schickte. Zusammen fingierten sie eine vermeintliche Geldübergabe. 

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Während der Rentner sich in seiner Bank an der Schloßstraße aufhielt, bemerkten die Zivilfahnder zwei Frauen, die in einem geparkten Auto vor dem Geldinstitut saßen. „Sie beobachteten den Rentner offensichtlich genauestens, nachdem er die Filiale verlassen hatte“, so die Polizeisprecherin weiter. Der 70-Jährige legte – wie mit „Herrn Fischer“ zuvor abgesprochen – den Geldbeutel in einen öffentlichen Mülleimer.

Hamburg: Polizei nimmt zwei mutmaßliche Trickbetrügerinnen fest

Als eine der Frauen sich den Beutel gegriffen hatte und wieder zurück zum Auto ging, nahmen die Beamten beide Frauen fest. In ihrer Wohnung auf St. Pauli wurde weiteres Beweismaterial gefunden. Während die 27-Jährige in U-Haft kam, durfte die 55-Jährige am Ende der Maßnahmen gehen.

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„Die Ermittlungen, insbesondere zu den beiden männlichen Mittätern ‚Joachim‘ und ‚Herr Fischer‘, dauern an“, so die Polizeisprecherin. „Weiterhin wird geprüft, ob die Gruppe als Täter für weitere, ähnlich gelagerte Fälle in Betracht kommt.“ Zurzeit gebe es ein hohes Fallaufkommen im Bereich des Trickbetruges. 

Hamburger Polizei: So schützen Sie sich vor Trickbetrug

„Seien Sie misstrauisch, wenn sich Anrufer am Telefon nicht selbst mit Namen melden. Raten Sie nicht, wer anruft, sondern fordern Sie Anrufer grundsätzlich dazu auf, ihren Namen selbst zu nennen“, so die Tipps der Polizei. Und im Zweifel: „Legen Sie auf und informieren Sie die Polizei.“ (dg)