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Grippewelle in Hamburg – Rettungsdienste am Limit
  • Rettungswagen müssen derzeit viele Kilometer fahren, um einen freien Platz in einem Krankenhaus zu finden. (Symbolfoto)
  • Foto: RUEGA

Hamburger Rettungsdienste am Limit: Belastung „unerträglich hoch“

Mehr als 1000 Alarmierungen pro Tag, fast keine Zeit mehr, die Einsätze vor- oder nachzubereiten: Die Belastung für die Beschäftigten im Hamburger Rettungsdienst ist inzwischen unerträglich hoch, warnt die Gewerkschaft Komba.

Einige der mehr als 80 Rettungswagen in der Stadt würden täglich zu mehr als 20 Einsätzen alarmiert, sagte Jürgen Minners, der Landesvorsitzende der Gewerkschaft, am Samstag. Und das gehe schon seit Monaten so. Eine Belastung von mehr als 1000 Alarmierungen innerhalb von 24 Stunden habe es in Hamburg früher nur zum Jahreswechsel gegeben. Jetzt sei das praktisch täglich der Fall.

Hamburg: Bis zu 1000 Notfälle in 24 Stunden

Die Folge: Viele Mitarbeiter fühlen sich nach Minners‘ Angaben nicht mehr in der Lage, die Belastungen zu ertragen. Die Komba Gewerkschaft Hamburg fordere die zuständige Behördenleitung und den Ersten Bürgermeister auf, endlich zu handeln und vorhandene Konzepte umzusetzen.

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Minners schildert eine dramatische Lage. Seinen Ausführungen zufolge werfen täglich überlastete Retter das Handtuch. Sie fühlen sich nicht mehr in der Lage, die physischen und psychischen Belastungen zu ertragen. Und das bei ohnehin schon knapper Personaldecke an den Wachen.

Notaufnahmen gesperrt – Rettungswagen fahren kreuz und quer durch die Stadt

Das Problem: Jetzt, im Winter, lassen das grassierende RS-Virus und eine massive Grippewelle die Einsatzzahlen massiv ansteigen. Hinzu kommen Corona-Fälle und Verletzte nach Verkehrsunfällen, Stürzen und Bränden.

Erinnerungen an die Corona-Hochphase werden wach: Auch in jener Zeit fuhren die Retter Einsatz um Einsatz. Ruhezeiten zwischen den Einsätzen an der Wache gab es nicht mehr. War ein Notfall abgehandelt, folgte sogleich der Nächste. Die Retter waren während ihrer Schicht pausenlos im Einsatz.


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Das kleine Mädchen kam mit Schürfwunden und einer Platzwunde an der Lippe ins Krankenhaus (Symbolfoto). RUEGA
Notaufnahmen überlastet – Rettungsdienst am Limit
Häufig müssen Rettungswagen von Klinik zu Klinik fahren um einen freien Patientenplatz zu finden. (Symbolfoto)

Und auch die Kliniken sind derzeit am Limit: „Es gab schon Fälle, da wurde ein Notfall aus Altona in ein Saseler Krankenhaus gebracht, weil alle Kliniken um Altona voll waren“, sagt ein Feuerwehrmann zur MOPO. Durch die langen Fahrzeiten ist der RTW natürlich lange Zeit nicht einsatzbereit. Ganze Stadtteile bluten rettungsdienstlich aus. Löschfahrzeugen wurden alarmiert um den Ausfall von Rettungswagen zu kompensieren.

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