Rund um die Kneipe „Rutsche“ auf dem Kiez kam es am Samstag vor dem HSV-Spiel zu einer Schlägerei.

Rund um die Kneipe „Rutsche“ auf dem Kiez kam es am Samstag vor dem HSV-Spiel zu einer Schlägerei. Foto: Laura Stief

HSV-Hooligans prügeln auf Köln-Fans ein: Vereine verurteilen „asozialen“ Angriff

Rund um die Kneipe „Rutsche“ auf dem Kiez kam es zu einer Massenschlägerei: Vermummte HSV-Hooligans überfielen Köln-Fans, die vor der „Rutsche“ standen. Am Samstagabend trafen beide Vereine im Volksparkstadion aufeinander.

Die Bilder und Videos, die die MOPO gegen 15.20 Uhr erreichten, wirkten bedrohlich. Schreie waren zu hören, vermummte Gestalten schlugen gegen die Scheiben einer Bar, Mobiliar stürzte um, mehrere Menschen sollten verletzt sein. Dann flogen Flaschen.

Auf einem weiteren Video ist der Vorfall aus der Perspektive der „Rutsche“ zu sehen: Vermummte Hooligans – anscheinend HSV-Anhänger – attackierten wahllos Menschen, unter den Angegriffenen waren auch Frauen und Ältere. Später sollen Köln-Fans ebenfalls aggressiv aufgetreten sein. Laut Polizei war eine Gruppe von rund 200 HSV-Anhängern an der Auseinandersetzung beteiligt. Nach Informationen des „Abendblatts“ soll es zuvor im Bereich der „Pils-Börse“ zu Provokationen durch Köln-Fans gekommen sein. In welchem Umfang, ist unklar.

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Stefan Kuntz verurteilte die Ausschreitungen: Gewalt gehe „gegen die Grundwerte des HSV“, so der HSV-Sportvorstand im Interview bei Sky. Er versprach eine Aufarbeitung des Vorfalls. Auch Kölns Geschäftsführer Christian Keller verurteilte die Angriffe. „Was heute Nachmittag passiert ist, dafür fehlen mir die Worte. Nach meinem Kenntnisstand waren die FC-Fans wirklich harmlos“, sagte er laut eines Club-Statements. „Wenn harmlose Passanten von vermummten Halbstarken angegriffen werden, wenn auf Frauen und Alte eingeschlagen wird, das ist dermaßen asozial, das habe ich selten gesehen.“

Polizei spricht von rund 200 beteiligten HSV-Anhängern

Laut Lagedienst der Polizei sei man rasch mit zahlreichen Kräften vor Ort gewesen, um die Fanlager zu trennen. Auch um kurz vor 18.30 Uhr war die Polizei noch vor Ort, um Identitäten festzustellen. „Die Lage hat sich aber wieder beruhigt“, so ein Sprecher.

Ein Fan erlitt bei der Schlägerei eine Platzwunde am Kopf, ein weiterer Fan wurde ebenfalls leicht verletzt, so die Polizei. Sie stellte mehrere Verdächtige an der Gehardstraße. Insgesamt seien mehr als 400 Personen überprüft worden, hieß es in der Nacht in einer Pressemitteilung. Dazu wurden Beweismittel wie Vermummungsmasken sichergestellt. Alle erhielten einen Platzverweis.

Der weitere Verlauf rund um das Spiel verlief ohne besondere Vorkommnisse. Auch die Bundespolizei, die für die An- und Abreise der Fans mit der Bahn zuständig und mit einem Großaufgebot im Einsatz war,vermeldete einen störungsfreien Ablauf. (mit Material von dpa)

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