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Die Rostocker Fans zündeten reichlich Pyrotechnik – in und vor dem Stadion.
  • Die Rostocker Fans zündeten reichlich Pyrotechnik – in und vor dem Stadion.
  • Foto: dpa

Widerlich! Rostock-Fans singen volksverhetzendes Lied vor HSV-Spiel

Auf dem Feld dominierte der HSV die Geschicke, gewann das Nord-Duell gegen den FC Hansa Rostock verdient mit 2:0. Für die Polizei galt die Zweitliga-Partie als „Risikospiel“, schon im Vorwege bereiteten sich die Beamten besonders intensiv auf den Einsatz vor. So fällt die Bilanz der Landes- und Bundespolizei aus.

Mehrere als 1000 Beamte waren im und um den Volkspark postiert, um die Gemüts-Entwicklung beider Fan-Lager genauestens zu beobachten. Während des Spiels sorgten Rostocker Fans mit dem Zünden von Nebeltöpfen für eine lange Verlängerung, in der der HSV sogar ein Tor schoss.

Doch auch schon vorher bei einem Fan-Marsch der Gäste, an dem laut Polizei etwa 4000 Menschen teilnahmen und der von einem Luruper Baumarkt aus gestartet war, soll ordentlich gezündelt worden sein. Der Lauf musste von der Polizei mehrfach unterbrochen werden.

So viele Fans reisten mit der Bahn zum Spiel

Vereinzelt sei es im Zusammenhang mit Straftaten zu Festnahmen rund um das Spiel gekommen, so Polizeisprecher Florian Abbenseth. Einzelheiten zu den Festnahmen konnte er nicht nennen, weil ihm zunächst nichts Näheres vorlag.

Die Bundespolizei, die vor allem für die An- und Abreise der Fans zuständig war, teilte mit, dass 12.000 Hamburger Anhänger mit der Bahn zum Spiel angereist waren; sie stiegen überwiegend am Bahnhof Stellingen aus, um von dort zum Stadion zu gelangen.

Polizei-Präsenz im Volkspark. WITTERS
Polizei-Präsenz im Volkspark.

Die größte Rostocker-Gruppe, die mit der Bahn ankam, war eine mit etwa 370 Fans, die mit einem Regionalzug über Schwerin nach Hamburg reisten. Insgesamt nutzten 710 Rostocker die Bahn als Anreisemittel, so Woldemar Lieder, Sprecher der Bundespolizei. „Für die Weiterfahrt zum Stadion – unter entsprechender bundespolizeilicher Lenkung – wurden zwei Sonder-S-Bahnen eingesetzt.“

Eklat in S-Bahn – Verfahren gegen vier Männer eingeleitet

In einer S-Bahn sollen vier Rostocker Fans im Alter zwischen 20 und 40 Jahren „lautstark“, das sogenannte volksverhetzende „U-Bahn-Lied“ gesungen haben. Darin geht es um einen Transport ins einstige Konzentrationslager nach Auschwitz, in dem mehr als eine Million Juden ermordet wurden. In dem Fall waren als Adressaten die HSV-Anhänger gemeint.

Ein 40-Jähriger soll Widerstand geleistet haben, als die Bundespolizisten seine Personalien aufnehmen wollten. Gegen die Männer wurden Verfahren wegen des Verdachts der Volksverhetzung eingeleitet; drei wurden in Gewahrsam genommen, einer musste direkt die Rückreise antreten.

Insgesamt stellte die Bundespolizei sechs Straftaten fest, überprüfte dreizehn Mal die Identitäten von Personen, durchsuchte 14 und stellte gegen neun Platzverweise aus. Die Rückreise der Rostocker Fans sei „störungsfrei und ruhig“ verlaufen.

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Landes- und Bundespolizei ziehen beide am Ende der Partie und des Einsatzes ein überwiegend positives Fazit: Die Hauptaufgabe, die beiden Fan-Lager voneinander zu trennen und ein Vermischen zu verhindern, sei erfolgreich von der Polizei, die von auswärtigen Kräften unterstützt wurde, gewährleistet worden, so Abbenseth. „Das war das oberste Ziel“. (dg)

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